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Physische Geographie.
2) gelbbraune, die mongolische Rape, im mittleren und östlichen
Asien bis zur Mitte der Halbinsel Malaka und in Nordamerika; —
3) rothbraune oder kupferfarbige, die amerikanische Rape, in
Amerika mit Ausnahme der Nordküsten; — 4) schwarzbrauNe, die
malayische Rape, auf den Inseln von Madagaskar bis zu den Oster¬
inseln und an den indischen Küsten; — 5) schwarze, die äthio¬
pische Rape, in Afrika südlich von der Sahara und Aegypten, aus den
indischen Küsten und in Oceanien.
ß. 48. In Hinsicht der Lebensweise theilt man die Menschen in
Jäger-, Fischer-, Hirten-, Ackerbau- und Kunst-Völker, oder
in Natur-, Kultur- und humane Volker, so daß man auf den Grad
ihrer Gesittung sieht. Mit dem Rapen-Unterschiede und ihrer Theilnng,
wie auch mit dem Grade der Bildung steht in enger Verbindung die
Verschiedenheit der Sprachen und ihrer größern und geringern Aus¬
breitung, wie ihrer höhern oder nieder» Vollkommenheit. Jeder Volks¬
stamm hat seine Sprache, und wie sich der Volksstamm theilt in Völker
und Völkerschaften, so die Sprache in Sprachfamilien oder Sprachstämme,
Dialekte und Mundarten.
§. 49. In Rücksicht der Religion theilen sich die Menschen in
Verehrer Eines Gottes, und Verehrer mehrerer Götter,
in Monotheisten und Polytheisten. Zu jenen gehören die Juden,
die Christen und Mohammedaner.
Die Juden, etwa 5 Mill., über die ganze Erde zerstreut, bilden
nirgends einen Staat, leben hier unter schwerem Drucke, dort mehr
geschützt. Sie theilen sich in altgläubige, welche das Ritual- und Tem¬
pelgesetz streng befolgen und in reformirte Juden, welche dem Fortschritt
der Zeit sich nicht verschließen und den Gottesdienst in der Landessprache
halten.
Die Christen, etwa 330 Mill., bilden die herrschende Kirche in
ganz Europa, Türkei ausgenommen, und in allen von Europäern be¬
herrschten Ländern und gegründeten Kolonien, doch ohne den einheimi¬
schen Glauben mit Gewalt zu unterdrücken. Sie theilen sich in zwei
Haupttheile, die abendländische und die morgenländ isch e Chri¬
stenheit, zu jener gehören die römisch-katholische, lutherische,
reformirte und evangelische Kirche, zu dieser die griechisch-
katholische, armenische und nestorianische.
Die Mohammedaner, etwa 200 Mill., über Süd- und Westasien
und Afrika verbreitet seit 622 n. CH. (Mohammed, Koran, Sunna, Is¬
lam) theilen sich in Sunniten (Osmaneu und Araber) und Schiiten
. (Perser) mit verschiedenen Sekten, (Wahabiten, Drusen u. a.)
§. 50. Von den Verehrern mehrerer Götter oder den Heiden
stehen auf der tiefsten Stufe der religiösen Bildung die Fetisch- und
Thieranbeter (portug. feitico, Zauberei, Amulet) unter den Negern
in Afrika und Australien und den Indianern. Etwas höher stehen die
Feuer- und Sternanbeter, Parsen oder Ghebern genannt (Zoro-
aster, Zendavesta) in Kaukasien, Iran und dem Jnduslande. Am zahl¬
reichsten sind die Anhänger polytheistischer Religionen in der Osthälfte