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Europa. 
wie auch den außerdeutschcn Ländern von Preußen und Oesterreich, und 
Rußland mit Polen und Finnland. Die nicht genannten Inseln alle 
haben den Charakter von Küsteninseln, nur die Färöer und Island er¬ 
scheinen separat, und die 3 kleinen Halbinseln Kara, Bretagne und 
Krim sind ohne Belang. Diese dritte Theilung ist unverkennbar ein¬ 
fach, bezeichnend und in mehr als einer Beziehung übereinstimmend mit 
der politischen Theilung. Darum wird die nun folgende Länder - und 
Ortsbeschreibung oder die politische Geographie ihr folgen. 
Pyrenäenhalbinsel. 
Diese Halbinsel, die westlichste von den 3 südlichen, bildet ein 
1 0,600 Q. M. großes Viereck, wird durch die Pyrenäen von dem 
Kontinente getrennt und von dem atlantischen Ocean und dem mittel¬ 
ländischen Meere bespült, entbehrt fast aller Küsteninseln, das kleine 
Leon ist die einzige, und trotzt mit ihren felsigen, schroff abfallenden und 
wenig gegliederten Küsten dem Audrange des Meeres. Sie ist durch¬ 
aus Gebirgsland mit Hochebenen und Tafelland und enthält nur 3 
kleine Tiefebenen: am Ebro die aragonische, am Guadalquivir die an- 
dalusische und am Tejo die von Estremadura. Die Hauptabdachung ist 
eine westliche, daher ziehen westwärts die Hauptgebirge, und ihnen pa¬ 
rallel, oft auch sie durchbrechend strömen die vier Hauptflüsse dem at¬ 
lantischen Ocean zu. Der Duero, portugiesisch Douro, kommt von 
der Sierra Moncajo, nimmt den Pisucrga und Tormes aus, 110 M. 
lang, hat das größte Flußgebiet der Halbinsel. Der Tajo, portugiesisch 
Tejo, entspringt aus der Sierra Molina, nimmt den Jarama mit dem 
Henares und Manzanares aus, 120 M. lang und mündet in den 
prachtvollen Busen von Lissabon. Der Guadiana hat seine Quellen 
in der Sierra Morena, 105 M. laug, doch verschwindet er 5 M. in 
einer Schilsniederung und der Guadalquivir, der wasserreichste, hat 
seine Quellen nahe denen des Guadiana, 65 M. lang, von Cordova 
schiffbar und von Sevilla selbst für kleine Seeschiffe, Nur im Südosten 
bildet sich eine südöstliche Abdachung zwischen den Pyrenäen und dem 
sogenannten iberischen Bergrücken für den Ebro, der von dem Nord- 
rande aus dem kantabrischen Gebirge kommt und, 105 M. lang, in 
das mittelländische Meer fällt. Alle Flüsse sind für ihre Länge wasser¬ 
arm mit schmalen Flußgebieten und sehr starkem Gefälle, also für die 
Schifffahrt nicht eben passend. Von Seen giebt es nur einen Strand¬ 
see, den von Albusera, und drei unbedeutende Binnenseen, den run¬ 
den, den langen und den finstern in der Serra Estrella. 
Von den Gebirgen sind die Pyrenäen das nördlichste und längste, 
sowie die Sierra Nevada das südlichste und höchste. Die Pyre¬ 
näen mit ihrer westlichen Fortsetzung, dem kantabrischen Gebirge, 
tzrstrecken sich in einer Länge von 110 M. von O. nach W., vom Kap 
Kreuz bis zum Kap Finisterrä und bilden ein rauhes Granitgebirge, 
das bis zu einer gewissen Höhe mit Waldungen bedeckt ist, aber in den 
Central- oder Hochpyrenäen mit vielen nackten Gipfeln sich erhebt, auf
	        
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