fullscreen: Länderkunde von Europa (Teil 3)

Südeuropa. 
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Bewohner. Die Italiener sind in Bezug auf Abstammung ein fast durch- 
aus einheitliches Volk von Romanen. Dieselbe Einheit besteht auch hinsichtlich 
des religiösen Bekenntnisses; die Einwohner gehören fast sämtlich der katholischen 
Kirche an. — Die Dichte der Bevölkerung ist sehr groß (121 Einw. aus 1 qkm); 
sie erklärt sich teils aus der großen Ertragsfähigkeit des Bodens teils aus der 
Genügsamkeit der Bevölkerung. Immerhin findet eine sehr starke Auswanderung 
statt, insbesondere aus den Gebieten des Großgrundbesitzes^). 
Genua 250000 „ 
Die Südosteuropäische Halbinsel (Valkanhalbinsel). 
450000 qkm (= 4/5 des Deutschen Reiches) und 17 Mill. Einw., 
36 Einw. auf 1 qkm. 
Grenzen. Die Südosteuropäische Halbinsel wird im Osten vom Schwarzen, 
Märmara-^) und Ägäischeu Meere, im Süden vom Mittelmeer, im Westen vom 
Jonischen und Adriatischen Meer umgeben; im Norden hängt sie mit dem Fest 
land zusammen. Gegen Nordwesten (Österreich-Ungarn) wie gegen Nordosten 
(Rußland) ist die Grenze teilweise offen. 
Eben dieser Umstand verknüpft die Halbinsel enge mit dem übrigen Europa; 
ganz besonders begünstigt die Flußader der Donau, diese Völker- und Verkehrs- 
straße ersten Ranges, die Beziehungen Mitteleuropas zum asiatischen Orient. 
Lage. Das Schwarze Meer verbindet die Halbinsel mit Rußland. Am 
Bosporus, der Dardanellenstraße und über das inselreiche Ägüische Meer ist das 
asiatische Festland leicht zu erreichen. Das Ionische Meer mit der Brücke der 
Jonischen Inseln weist auf Italien. Auch in Bezug auf Afrika und den Suezkanal 
(Indien) ist die Lage überaus günstig. Die geographische Lage der Halbinsel im 
östlichen Mittelmeer weist demgemäß ungewöhnliche Vorzüge aus. Von Natur ist 
die Halbinsel das Vermittluugsglied zwischen dem Abend- und dem Morgenland. 
Auf die griechische Halbinsel fielen daher zuerst die Strahlen der viel älteren 
Gesittung Vorderasiens und Nordafrikas (Ägyptens). Griechenland wurde der Aus- 
gangspunkt der europäischen Bildung und Gesittung. 
Die Ostküste. Aus dem Schwarzen Meer führt die Straße von Konstanti- 
nopel in das Märmarameer und aus diesem die geschichtlich denkwürdige Straße 
des Hellespont^) oder der Dardanellen4) in das Ägäische Meer^). Hier lösen sich 
von der türkischen Küste ab die Halbinsel Gallipoli und die dreizackige Chalkidische 
1) 1906 sind dauernd ausgewandert: 511935. 
2) Nach dem Jnselchen Märmara so benannt. 
5) Hellespont = Meer der Helle. 
4) Dardanellen, so genannt nach den türkischen Schlössern an beiden Ufern. 
6) Dieser Name stammt von dem sagenhaften griechischen Könige Ägeus. 
Städtetafel. 
Florenz 200000 Einw. 
Neapel 560000 Einw. 
Venedig 150000 
Bologna 150000 
Catauia 150000 
Livorno 100000 
Mailand 500000 
Rom 460000 
Turin 340 000 
Palermo 300000
	        
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