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Runde das grüne schwäbische Hügelland mit seinen Dörfern und 
Stãdten. 
So steht die Burg da als ein sSinnbild der Kraft und des 
Glanzes der königlichen Hohenzollern und zugleich als ein Schmuck 
5 ihres Reiches. Dortmunder Lesebueb. 
357. Hildesheim. 
Weit in den deutschen Landen ist Hildesheim bekannt. Der „tausend⸗ 
jährige“ Rosenstock, der an seinem Dom emporrankt, hat einen Weltruf, 
und die Sage, die sich an ihn knüpft, lernt die Jugend in der Schule. 
10 Die Scharen der Reisenden, welche den Harz durchwandern, zieht es nach 
Hildesheim. Hat man doch die Stadt „das norddeutsche Nürnberg“ 
genannt und preist die Denkmäler alter Kunst, die hier in reichster Fülle 
zu schauen sind. 
Wo der Harz seine letzten Ausläufer gegen den Norden sendet und 
1s die Innerste schon gemächlicher dahinfließt, erstreckt sich eine fruchtbare 
und freundliche Landschaft. Waldige Höhenzüge bilden ihren Rahmen, 
prangende Felder wechseln mit grünen Wiesen, und Dorf reiht sich an 
Dorf. Jumitten dieses friedlichen Geländes ragen die stolzen Türme von 
Hildesheim empor. 
20 Wir stehen hier an einer uralten Stätte menschlichen Schaffens und 
Wirkens; denn an diesem Punkte, in dem alle Wege sich schneiden, die 
von den Bergen herabführen, befand sich schon lange vor christlicher Zeit 
eine Ansiedelung. Berühmt sind die Ausgrabungen, die auf Spuren alt⸗ 
germanischen Lebens hinführen. Am Galgenberge wurde der Hildes⸗ 
25 heimer Silberschatz gefunden, vielleicht ein Beutestück aus der Varusschlacht. 
Schwere Stürme zogen über das Land, als Karls des Großen wuch— 
tiges Schwert dem Sachsenvolke tiefe Wunden schlug. Doch als die 
trotzigen Heiden bezwungen waren, da wurde der Keim gelegt zu Hildes— 
heims künftiger Blüte. Karl der Große gründete im Jahre 796 ein 
30 Bistum zu Elze, und sein Nachfolger, Ludwig der Fromme, verlegte es 
nach Hildesheim. Das Stift wuchs mit der Zeit an Macht und Be— 
deutung und wurde zu einer Stätte, an welcher die Kunst eifrige Pflege 
fand. Unvergeßliche Verdienste haben sich in dieser Hinsicht vor allem 
die Bischöfe Bernward, Godehard und Hezilo erworben. Ihnen verdankt 
35 man Bauten und Erzarbeiten, welche heute zu den herrlichsten Denkmälern 
romanischer Kunst zählen. Aber auch der Bürgersinn wetteiferte mit den 
kirchlichen Fürsten. Die Stadt trat im Jahre 1241 der Hansa bei und 
erfreute sich wichtiger Rechte und Privilegien. Ein waceerer, arbeits— 
tüchtiger, froher Sinn belebte die Bürger, und sie leisteten so Meisterhaftes 
0 im Holzbau, daß die alten mit Schnitzwerk und Malereien geschmückten 
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