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3. Jede notwendige Ausgabe muß zeitig vorausgesehen und 
stets im Auge behalten werden. 
Keine für die Haushaltung nötige Ausgabe dars einem unverhosft 
entgegentreten, und alles, was in nächster Zeit für Miete, Kleider, Schuhe 
und andere Anschaffungen nötig ist, muß man immer im Auge behalten. 
Werden derlei Ausgaben dringend und kommen sie unerwartet, dann giebt's 
Verdrießlichkeiten, böse Launen und, was das Schlimmste ist, leicht Schul¬ 
den; sind sie aber vorhergesehen, dann kann man zeitig sorgen, daß man 
sie bestreiten könne, ohne borgen zu müssen, und daß man frühzeitig 
ansängt, etwas für diese Ausgaben zurückzulegen. Im Sommer muß 
man an die Kosten der Wintervorräte denken und an die nötigen Winter¬ 
kleider; im Winter auf die Ergänzung und Erneuerung der Haus- und 
Leibwäsche, der Hausgeräte und auf die Beschaffung der Sommerkleider 
bedacht sein. Zu jeder Zeit muß man aber auch an möglicheVKrankheits- 
fälle oder anderes Mißgeschick denken und den Notpfennig zu vermehren 
suchen. 
4. Man kaufe die Lebensmittel möglichst im Vorrat und mit 
barem Gelde. 
Der Nutzen, den man durch den Einkauf der Nahrungsmittel in 
größeren Mengen erlangt, ist viel bedeutender, als man auf den ersten 
Blick meint. Zunächst liegt darin ein großer Gewinn an Zeit. Wieviele 
Ausgänge müßte man in der Woche machen, wenn man Kaffee, Reis, 
Butter u. dgl. immer nur mit Vs oder XU Kilo kaufen wollte? Die Zeit 
zu diesen unnötigen Ansgängen würde anfs Jahr schon manchen kostbaren 
Arbeitstag ergeben. Am wichtigsten ist aber der Geldgewinn, den man 
dadurch erzielt. Alle Waren bekommt man bei größeren Bezügen billiger 
und besser. Wie wichtig es ist, für den Winter einen hinreichenden 
Vorrat von Gemüsen einzulegen, ersieht man schon daraus, daß V2 Kilo 
selbst eingemachtes Sauerkraut nur wenige Pfennige kostet, während man 
dasselbe auf dem Markte oder im Laden mindestens mit 10 Pfg. bezahlen 
muß. Die Kohlen in kleiner Menge gekauft, kosten bedeutend mehr, als 
in großem Quantum. Gewinnt man auf diese Weise bei jedem Einkauf 
an den verschiedenen Waren auch nur einige Pfennige, so macht das 
aufs Jahr schon eine bedeutende Summe, und sollte man diese auch nicht 
mehr für nötige Sachen bedürfen, dann suche man sie zu gewinnen für 
wünschenswerte und niitzliche Dinge, die das Familienleben verschönern 
und angenehm machen, oder lege sie zurück als Notgroschen.
	        
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