Full text: [Zweyter Theil, [Schülerbd.]] (Zweyter Theil, [Schülerbd.])

148 6 Zeirr. Friede, wird v. d. Papst sehr gedrückt. 
reichere Fortschritte gemacht halben, wenn er sein Glück , 
besser benutzt und seinen kriegerischen Charakter nicht 
durch Hochmuth und Uebermuth entstellt hatte. Papst 
Gregor IX. verfolgte Friedrich (wie ihr alle schon wis, 
set) auf eine sehr harte Weift, jetzt bvt Ihm die Un¬ 
terdrückung in Sicilien, deren man den Kayser an¬ 
klagte, einen guten Vorwand dar''/um ihn ganz zu 
Boden zu beugen. Dabey sticht' er zu beweisen, daß 
er die Römer gegen den Papst aufgewiegelt habe. Der 
Kayser vertheidigte sich, so gut er dies nur vermogte, 
doch inuner nur schwach, ja! man glaubte ihm endlich 
kein Wort, als Gregor sogar Gründe anführte, Frie¬ 
drich sey ein abgesagter Feind der Religion und habe sich 
öffentlich verlauten lassen, Moses, Christus und Ma- 
hornmed wären die größten Betrüger gewesen; zwey da¬ 
von wären in Ehren, und einer (Christus) an dem 
Kreutzgalgen gestorben. Auch sollte er laut geäußert 
haben, daß derjenige wahnsinnig sey, welcher noch glau¬ 
ben kömtte, ein Mädchen könnte einen Gott geüähren. 
Niklas. Waren denn diese schreklichen Beschul¬ 
digungen gegründet? 
Pastor. Das mag der Himmel wissen, der Kay¬ 
ser behauptete freilich allemahl das Gegentheil. In¬ 
dessen half ihm das alles nur wenig, denn der Papst 
wiederhohlte (im Z. 1239) den schon über ihn ausge¬ 
sprochenen Bann aufs neue, nannte den Kayser grade 
zu eine wilde Bestie, die keines Menschen Mitleid ver¬ 
diene, beschuldigte ihn des Verwandten ; Mordes, des 
Kirchenraubes, der Gottlosigkeit, und erklärte ihn 
auf ewig für unwerch, über Christen zu herrschen. Dar,' 
über gcrieth der Käufer in den brennendsten Zorn; er
	        
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