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Xanthos — Xenokrates.
des Heeres berufen, lehrte den Gebrauch der Ele¬
phanten und erfüllte das Volk mit neuem Muthe.
Den Römern brachte er darauf eine gänzliche
Niederlage bei, verließ aber bald nachher Kar¬
thago. um dem Neid zu entgehen, und soll nach
Einigen auf der Rückkehr nach Sparta von den
Schiffern auf Anstiften der Karthager umgebracht
worden sein. Pol. 1, 32 ff.
Xanthos, Eäv&og (der Blonde), I. Historisch:
l) Sohn des Phainops. ein Troer. Ilom. II. 5,
152. 2) Sohn des Triopas, König von Troizen,
wanderte nach Lesbos aus. Diod. Sic. 5, 81. —
3) Sohn des Erymanthos, Vater des Psophis. —
4) der letzte König in Theben, von Melau lhoä
dem Nestoriben, im Zweikampf erschlagen. Paus.
9, o, 16. — 5) Name isabellfarbiger Pferde: so
hieß das eine Pferd des Achilleus Xanthos (Ilom.
II 16, 149.), auch ein Roß des Nestor (das. 8,
185., eilt unechter Vers). — 6) ein griech. Ly¬
riker (usloTtoios), älter als Stesichoros, der, wie
dieser, auch epische Stoffe (zum Theil dieselben)
melisch behandelte. — 7) Xanthos, der Lyder,
ein Logograph, geb. um 500, schrieb unter Arta-
jerjes I. (465) ein Werk AvSicchcc in 4 Büchern,
dessen Echtheit nicht unbezweifelt war. Denn
Artemon (Athen, p. 515. d) sagt, daß Dionysios
Skytobrachion dieselben geschrieben habe int ersten
3ahrh. v. C. Allein auch jener Lyder hat ein
solches Werk geschrieben, auf welches die Frag¬
mente bei @traben (aus Eratosthenes) und Athe-
uaios (aus Mnaseas) zurückzuführen sind, und
das auch Herodot gekannt hat. Welcker kl. Schr. I.
5. 43i —45°. Sammlung der Fragmente von
Müller, fragm. hist. Graec. I, p. 36 ff. IV, 623.
628. — II. geographisch: 8) Beiname des
skamandros s. d. — 9) nach Vergils Dich¬
tung (A. 3, 350.) kleiner Fluß in Epeiros, auf
welchen Helenos den Nomen X. übertrug. — 10)
die bedeutendste Stadt Lykiens, 60 Stad, von der
Mündung des gleichnamigen Flusses, zuerst zer¬
stört durch die Perser (Hdt. 1, 176.), dann durch
die Römer unter Brutus (Plict. Brut. 30.), wobei
die Bewohner nach heldenmütiger Vertheidigung
größtentheils durch ihr eignes Schwert umkamen.
Berühmt war ein Tempel des Sarpedon, einer
des lykischen Apollon und ein Heiligthum der
Leto. Die merkwürdigen Reste der Stadt (erst
in neuerer Zeit durch Fellows recht bekannt ge¬
worden) befinden sich beim heut. Kunik. Strab.
14, 666. — 11) Fluß Kleinasiens, schon von Ho¬
mer (II. 2, 877. 5, 479.) genannt, entsprang auf
dem Tauros an der Grenze von Lykien und Pifi-
dien und durchströmte mitten in Lykien eine
große Ebene, zo ^avQ'iov nsSiov, wo Horpagos
die Lykier besiegte. Hdt. 1, 176. Hör. od. 4,
6, 26.
Ed&Qoi, unabhängige Völkerschaft Indiens
deren Sitze sich nicht näher bestimmen lassen.
Arr. 6, 15, 1.
Xenagöras, gsvayogug, Verfasser eines Ge¬
schichtswerkes, xqövol betitelt, und eines Buches
n£Qi vijacov, aus dem Plinius und spätere Gram¬
matiker öfters Notizen entlehnt haben. Plin. 5,
31 Dion. Hai. 1, 72. Sein Zeitalter ist un¬
bekannt. Die Fragmente find gesammelt bei Müller,
fragm. hist. Graec. IV, p. 526 ff.
Xenarclios, EhuQxog, 1) ein Dichter der
mittlern att. Komödie, Zeitgenosse des Demosthe¬
nes. Die erhaltenen Bruchstücke (gesammelt von
Metneke, com. Graec. fragm. III, p. 614 ff.) ver¬
rathen Eleganz und Geschmack. — 2) Sohn bes
Sophron, ber, wie sein Vater, Mimen geschrieben
Hat, lebte unter betn altern Dionysios. — 3)
Peripotetiker aus Seleukeio uttb Lehrer bes Geo¬
graphen Strabou, — 4) Gesonbter des ochaiischen
Bundes an die Römer (Pol. 24, 4, 11. Liv. 41
23.)^ auch Strateg der Achaier.
EevjjXaöia s. Esvog, 1.
Ezvia, 1) Geschenke, welche bei den Griechen
^uuö Römern der Wirth seinem Gaste zu spenden
pflegte, als Zeichen der Gastfreundschaft; meistens
waren es ausgesuchte Leckerbissen, wie man aus
dem 13. Buche des Mortiolis schließen kann,
welches bett Namen Xenia führt, uttb dessen ein¬
zelne Gedichte fast alle Leckerbissen behandeln. —
2) So hießen auch sogenannte „Stillleben" in ber
Malerei, z. B. tobte Thiere, Geflügel, Fische
Obst, also Gegeustänbe, wie sie ber Wirth seinen
Gasten zum Gastgeschenk zu senden pflegte.
Xeniädes, EsviüSrig, l) ein griech. Philosoph
aus Korinth in ber Zeit vor Demokrit, behauptete
die Trüglichkeit aller sinnlichen Wahrnehmungen
unb bie Unmöglichkeit, bie Wahrheit zu erkennen.
— 2) ein reicher Korinthier, welcher bett Dioge¬
nes aus Sittope kaufte unb ihm bie Erziehung
seiner Kinber unb bie Leitung bes Hauswesens
übertrug. JDiog. Laert. 6, 30.
Eevixa xslslv s. Eevog, 1.
Eevioq s. Zeus, 3.
Xenippa, Ort im N-W. Sogbiono's, i. Uro-
tippo. Curt. 8, 2, 14.
Xenoitas, Zevoirctg, ein Felbherr Antiochos'
bes Gr. von Syrien, würbe von betn rebellischen
Statthalter Mebiens, Molon, zu beffett Unter¬
werfung er ausgesandt war, in einem UeberfaCe
int I. 221 v. C. geschlagen uttb mit dem größten
Theile seines Heeres vernichtet. Pol. 5, 45 f.
Xenökles, SevoHlrjg, l) ein Architekt aus
Liudos, Erbauer der Brücke über den Kephifsos,
über welche die nach Eleusis wallfahrenden Mystett
zogen. Vgl. Plut. Pericl. 13. — 2) Sohn des
Sophokles. — 3) der kleinste ober jüngste unter
den Söhnen bes Tragikers Karkinos, als gefräßig
unb als schlechter Tragiker von bett gleichzeitigen
Komikern verspottet. Einige nehmen auch 2 Tra¬
giker bieses Namens an. — 4) ein lakedaimoni-
scher Feldherr, vom König Agesilaos hoch geschätzt.
Xen. Hell. 3, 4, 20. Plut. Ages. 16. — 5) ein
Schatzmeister Alexanders des Gr., durch den Pa¬
trones (s. d.) die Beschreibung der voü Alexander
durchzogenen Lander erhielt. Strab. 2, 69. —
6) ein geschätzter Rhetor, mit dem Cieero bei
seinem Aufenthalte in Asien (78 v. C.) viel ver¬
kehrte. Cic.^ Brut. 91, 316. Plut. Cic. 4.
Xenokrates, EsvoxQdzrig, 1) Sohn bes Aine-
ftbemos, Bruber bes Tyrannen Therott aus Akragas,
Vater bes Thrasybulos unb mehrmaliger Sieger
in bett pythischen Spielen, von seinem Freuube
Pinbar in ber 6. pythischen unb 2. isthmischen
Obe besungen. — 2) aus Ehalkedon, geb. 396
v. E., ein berühmter Philosoph der alten Akade¬
mie, deren Vorsteher er 25 Jahre (339 — 314)
lang gewesen fein soll, welches Amt er auf den
Wunsch des kranken Speusippos (f. d.) übernahm.
Er hatte sich früh an Platon angeschlossen und
ihn auch später nach Sicilien begleitet, nach dessen