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zuckte, wo alle Herzen heldenmütig schlugen. Der feierlich vorge¬
sagte und von allen nachgesprochene Kriegseid, auf die Schwerter
der Offiziere geschworen, und: Eine feste Burg ist unser Gott,
machten das Ende der herrlichen Feierlichkeit, die zuletzt noch mit
einem donnernden Vivat, das die Krieger der deutschen Freiheit
ausbrachten, gekrönt wurde, wobei alle Klingen aus der Scheide
flogen, und helle Funken das Gotteshaus durchsprühten. Diese
Stunde hatte um so mehr Ergreifendes für uns, da die meisten
mit dem Gefühl hinausgehen, es sei ihr letzter Gang.
— — Jauer, 30. März 1613. Körner schreibt: „Eben er¬
halten wir die Nachricht, daß wir binnen acht Tagen vor dem
Feinde stehen. Die Franzosen haben Dresden stark besetzt, machen
Miene es zu halten, und sollen ihre Vorposten bis Bautzen vor¬
gerückt haben. Wir werden mit aller Eile vorgeworfen, und ich
halte es für keine kleine Gunst des Schicksals, daß ich entweder die
heilige Erde meiner Heimat befreien helfen darf, oder doch vor den
Mauern meiner väterlichen Stadt, wie ein ehrliches deutsches Herz,
verbluten kann. Das walte Gott, ich bin bereit! (Körner.)
Erhebt euch von der Erde, ihr Schläfer aus der Ruh'!
Schon wiehern uns die Pferde den „guten Morgen" zu.
Die lieben Waffen glänzen so hell im Morgenrot;
Man träumt von Siegeskränzen, man denkt auch an den Tod.
(Max von Schenkendorf)
Hinaus, hinaus! es ruft das Vaterland!
Eilt, Männer, eilt, zu kämpfen und zu siegen;
Im Glauben stark, bewaffnet eure Hand!
Ihr dürft nicht wanken, nicht erliegen,
Ihr streitet nicht um Ehre, Ruhm und Gold,
Das deutsche Recht erkämpfet ihr euch wieder,
Und deutsche Freiheit, deutsche Treue, deutsche Lieder
Erwarten euch als euer schönster Sold.
Ja lange schon ertragen wir die Schmach,
Die durch Verblendung wir erduldet;
Werft ab das Joch und werdet endlich wach,
Auf daß nicht eure Schande ihr verschuldet!
Es gilt für Glaube, Vaterland und Weib,
Erkämpft den Sieg, bringt deutschen Sinn uns wieder.
Und deutsche Freiheit, deutsche Treue, deutsche Lieder
Erwarten euch als euer schönster Sold. (Ch. Hauchecorn 1812.)