Full text: Atlas zur territorialen Entwicklung Preußens

Karte IX. 
1815—1861 
Preußen nach dem Wiener Kongreß 1815. 
Friedrich Wilhelm III bis 1840. 
1814/15 im Wiener Kongreß 
zurückerworbene Landesteile: 
Die westlich der Elbe 1807 abgetretenen Gebiete 
mit Ausnahme von Ansbach-Bayreuth, Lildesheim, Goslar, Nieder-Lingen, 
Obergeldern (westl. Teil), Ostfriesland, Lannover, Lauenburg; 
östlich der Elbe 1807 abgetretene folgende Gebiete: Teile des Netze¬ 
distrikts, des Kulrnerlandes, der westliche Teil von Südpreußen 
(zusammengefaßt als Großherzogtum Posen), Thorn, Danziq, 
Kottbus, Peitz. 
neuerworbene Landesteile, im westlichen Teil Preußens gelegen: 
Gebiete der späteren Nheinprovinz: 
Die Äzt. Jülich und Berg, die Reichsstädte Aachen, Köln und Wetzlar, die 
früheren Stiftsländer Kur-.Köln und Kur-Trier mit der Abtei Prüm, der 
Gfsch. Virneburg und den Ämtern rechts vom Rhein (Ehrenbreitenstein u. a.), 
Teile von Luxemburg, von Limburg, Fst. Arenberg, Gfsch. Manderscheid mit 
Gerolstein und Blankenheim, Gssch. Schleiden, Abtei Malmedy und Kornelimünster, 
mainzische, pfälzische und rheingrasschastliche Besitzungen (nordöstlich von 
Birkenfeld), Gfsch. Wied, Gssch. Solms, Gfsch. Sayn-Altenkirchen, St. Goar, 
Feste Rheinfels u. a. 
Die Gebiete von Saarlouis und Saarbrücken (2. Pariser Friede 1815). 
Gebiete der späteren Provinz Westfalen: 
Das kurkölnische Äzt.Westfalen, Gfsch. Wittgenstein, West-Münster, Abtei Corvey, 
Dortmund, Gssch. Steinfurt, Gfsch. Recklinghausen, Gfsch. Limburg a. d. Lenne, 
Drsch. Rheda, Lrsch. Gronau, Ärsch. Rietberg, Fst. Siegen, Amt Reckeberg u. a. 
neuerworbene Landesteile, im östlichen Teil Preußens gelegen: 
Neuvorpommern mit Stralsund und Rügen (Schwedisch Pommern, 
das Schweden an Dänemark gegen Norwegen abgetreten hatte), 
wofür Preußen zu Gunsten Dänemarks aus Lauenburg Verzicht leistet. 
die größere Halste des sächsischen Staatsgebietes: 
Oberlausitz, (östl. Teil), Niederlausitz, Kurkreis Wittenberg, Neustädter Kreis 
(mit Ziegenrück), Thüringer Kreis (mit Langensalza), Äochstister Merseburg und 
Naumburg-Zeitz, der nördliche Teil vom Leipziger und Meißener Kreis, 
Fst. Quersurt mit Iüterbock, der sächs. Anteil der Gssch. Mansfeld und der 
Ärich. Lenneberg (mit Schleusingen), Gfsch. Barby und Gommern, Lrsch. Baruth 
und Sonnenwalde, Leringen-Kelbra u. a. 
Besitzstand nach 1815: 5100 Q.-M.; zwar 600 Q.-M. weniger als vor dem Abschluß des Tilsiter 
Friedens, jedoch wertvoller an Land und Volk. In dieser Gestalt verbleibt der 
preußische Staat ein halbes Jahrhundert ohne wesentliche Änderung. 
1834 Fst. Lichtenberg, von Sachsen-Koburg-Gotha gegen Entschädigung über¬ 
lassen, kommt als Kreis St. Wendel zur Rheinprovinz. 
Der Staat war von zahlreichen, sremden Enklaven durchsetzt und nach wie vor auf allen 
Seiten leicht angreifbar. 
Friedrich Wilhelm IV 1840—1861. 
1849/50 Die Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigma¬ 
ringen werden infolge freiwilligen Verzichts ihres Fürsten als „Äohen- 
zollersche Lande" dem preußischen Staat einverleibt. 
1850 Lippstadt in Westfalen gegen eine Geldrente vom Fürsten zur Lippe. 
1853 Das Hafengebiet am Zadebusen durch Kauf von Oldenburg (Wilhelms¬ 
haven als Kriegshafen erbaut). 
1857 Verzicht auf Neuchatel, das sich schon 1848 durch einen republikanischen 
Aufstand von Preußen gelöst hatte. 
Karte X. 
Seit 1861. 
Wilhelm! 1861 — 1888. 
1864 nach dem dänischen Krieg (Friede zu Wien) tritt Dänemark alle Rechte 
auf die Herzogtümer Schleswig-Äolstein und Lauenburg an den Kaiser 
von Österreich und den König von Preußen ab; beide'übernehmen die 
Herzogtümer zu gemeinsamer Verwaltung. 
1865 nach dem Gasteiner Vertrag zwischen Österreich und Preußen wird Lolstein 
der östreichischen, Schleswig der preußischen Verwaltung unterstellt. 
Lauenburg geht gegen eine Abfindungssumme an den König von 
Preußen über. 
1866 nach dem östreichischen Krieg (Friede zu Prag) werden erworben: 
die Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg (ProvinzSchleswig- 
Lolstein). Bei der Grenzfeststellung werden gegen Abtretung der Insel 
Arröe und kleiner Gebiete im Norden Schleswigs dänische Enklaven 
für Preußen gewonnen, u. a. die Loharde bei Tondern, Mögeltondern, 
der Süden der Insel Romöe, der Norden der Insel Sylt (Listland), 
der Norden der Insel Föhr, Insel Amrum. 
Königreich Hannover (Provinz Hannover). 
Kurhesseu mit Kassel u. Marburg in. d.Ärsch. Schmalkalden 
Hzt. Nassau 
Freie Stadt Frankfurt a. M. 
Zwecks Territorialabrundung gegen kleine Gebietsentschädigungen: 
bayerische Besitzungen Gersseld, Orb u. a. 
heffen-därmstädtische Besitzungen: Ldgssch. Äessen-Äomburg mit 
linksrheinischer Ärsch. Meisenheim; Teile von Gießen, die Kreise 
Biedenkopf und Vöhl (zum Zusammenschluß Kurhessens und des 
Rheinlandes). 
Durch die Erwerbungen von 1866 ist Preußen um alle die Länder gewachsen, die einst 
seinen Osten und Westen von dem Stammland getrennt hatten. Jetzt erst hat der preußische 
Staat die Abrundung seines Ländergebietes erhalten. 
Wilhelm II feit 1888. 
1890 Helgoland (zur Provinz Schleswig-Äolstein), welches das Deutsche Reich 
von England bei einem Abkommen hinsichtlich der Abgrenzung der beider¬ 
seitigen Gebiete in Asrika erworben hatte, wird dem preußischen Staat 
einverleibt. 
Besitzstand der preußischen Monarchie: 6400 Q.-M. 
zur Provinz 
Äessen-Nassau
	        
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