Full text: [Teil 5, [Schülerband]] (Teil 5, [Schülerband])

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b) durch den Beistrich werden ferner abgetrennt 
1. die Apposition: Themistokles, der Führer der Athener, wünschte den 
Sieg des Königs. (Geschichtliche Beinamen werden nicht durch 
Beistrich abgetrennt: Friedrich der Große. Wilhelm der Siegreiche.) 
2. der erweiterte Infinitiv mit zu: Man beschloß, ihm noch eine halb- 
jährige Frist zu gestatten. 
Vor dem einfachen Infinitiv mit zu steht kein Beistrich: vie 
Ameisen versuchen zu entfliehen. Wo aber Unklarheit entstehen 
kann, muß der Beistrich gesetzt werden. 
Vergleiche: Fr riet dem Freunde, zu schreiben. 
Fr riet, dem Freunde zu schreiben. 
\x Infinitiv mit um zu, ohne zu, anstatt Hu: 
Ich trat an die Für, um zu sehen, ob aer Feind sich nähere. 
Wir wollen arbeiten, anstatt zu klagen. 
4. Partizipien, denen eine oder mehrere nähere Bestimmunaen hinzuge¬ 
fügt sind: Immer siegreich vordringend, erreichten sie den Ausgang. 
G. Anrede und Ausrufewörter von dem zugehörigen Satze: Herr, wer 
ann da fröhlich sein? 0, hilf mir! Ei, das ist schön! Nach o, 
ach und ei vor der Anrede steht kein Beistrich: 0 Vater, laß mich 
ziehn! Ach Mutter, geh nicht fort! 
E. Der Strichpunkt (das Semikolon) ist 
ein schwächeres Satzzeichen als der Punkt, aber stärker als der 
Beistrich, läßt sich aber durch jedes von beiden ersetzen. Er steht 
1. zwischen den Hauptgliedern einer umfangreicheren Satzreche, besonders 
wenn innerhalb dieser Glieder schon Beistriche angewandt sind: 
Herr Christoph, die Arme über die Brust kreuzend, saß da, in 
tiefe Gedanken versunken; eine Träne zitterte an Frau Barbaras 
Wimper; die Männer ließen den Kopf hängen, und die Frauen 
legten die Hände in den Schoß. 
1 meist zwischen den Gliedern einer Satzreihe, die im Verhältnis des 
Gegensatzes, des Grundes oder der Folge zueinander stehen. (Vor 
aber, indessen, jedoch, allein; denn, deshalb, deswegen; daher.) Ein 
Schiss nach dem andern wandte; aber in dem engen Fahrwasser 
verwirrten sich die Fahrzeuge. Sie mußten dann verhungern; denn 
sie hatten da oben im Gebirge keinen andern Erwerb. 
F. Der Doppelpunkt steht 
1. vor der wörtlich angeführten Rede. Diese beginnt mit gwßem An¬ 
fangsbuchstaben. 
2. oft vor Aufzählungen nach vorhergegangener Ankündigung. 
G. Die Anführungszeichen stehen 
1. vor und nach einer wörtlich anaeführten Rede, 
2. zur Bezeichnung von Titeln, Überschriften, wörtlichen Anführungen, 
besonderen Hervorhebungen. 
H. Der Gedankenstrich steht 
1. zur Erregung größerer Aufmerksamkeit auf das Kommende: Am Jahres¬ 
schluß verglich er seine Bücher — und siehe da, was er gefürchtet 
hatte, erwies sich als Wahrheit. 
2. zur Abtrennung eines eingeschobenen Satzes: Da — es war die erste 
Wendung — gelang es den Athenern, die Linie der Feinde zu 
durchbrechen. Der Gedankenstrich verdrängt das Komma, nicht 
aber die anderen Satzzeichen. 
Gvci mecche Buchdnrckerei i» Leipzig. 
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