Object: Geschichte der Neuzeit (3)

Der dritte schlesische oder siebenjährige Krieg 1756—1763. 71 
einen fähigeren Führer zu geben. Friedrich hatte baranfhin 
Ferbinanb von Brannschweig, ben Brnber des regierenden 
Herzogs, abgeordnet, der bie Franzosen ben ganzen übrigen Krieg 
hinburch mit Erfolg bekämpfte. 
Friebrich selbst manbte sich im Osten gegen bie Rnssen unb 
brachte ihnen bei Zorudors eine blutige Niederlage bei, infolge 
deren sie über die Weichsel zurückwichen. Unterdessen hatten 
die Österreicher die preußischen Stellungen in Sachsen bedroht. 
Friedrich eilte herbei und lagerte sich Daun gegenüber bei 
Hochkirch. Dieser überfiel ihn bei Nacht und zwang ihn zur Auf¬ 
gabe feines tapfer verteidigten Lagers wie des in Brand geschossenen 
Dorfes Hochkirch, wagte es aber nicht, den geordneten Rückzug 
seines gefürchteten Feindes zu stören. Trotz der Schlappe von Hoch¬ 
kirch behauptete Friedrich Sachsen und Schlesien. 
Das Jahr 1759 war für Friedrich das unglücklichste des 
ganzen Krieges. Friedrich vermochte die V e r e i n i g u n g der Russen 
und Österreicher nicht mehr zu verhindern. Überdies standen die 
letzteren unter dem fähigsten General, den sie in ihren Kämpfen mit 
Preußen gefunden, dem Livländer Laudon. Nctchbem bie Russen 
bis in bie ©egenb von Frankfurt an ber Ober vorgedrungen waren 
unb sich mit Laubon vereinigt hatten, griff ber König ben mehr 
als boppelt so starken Feinb bei Kunersdorf an unb besiegte ben 
linken russischen Flügel, erlag aber in bem darauffolgenden 
Kamps mit bem rechten Flügel Laubon, ber bis bahin au ber 
Schlacht noch nicht teil genommen. Aber auch ber Feinb hatte 
seinen Sieg mit großen Opfern ersauft, unb Eifersucht wie 
Uneinigkeit zwischen ben russischen unb österreichischen 
Heerführern Hinberten biese an einer Unternehmung gegen Berlin. 
Zudem zeigte sich die Wirkung der preußischen Mannszucht, indem 
sich schon in den nächsten Tagen nach der Schlacht die zersprengten 
Truppenteile wieder um Friebrich scharten, so baß bieser 
seinen Gegnern bald von neuem gefährlich schien. 
Im folgenben Jahre machte er bie Nieberlage, bie er bei Kuners¬ 
dorf durch Laudon erlitten, wieder gut. Als Laudon bei Liegmh 
unvermutet auf den König stieß, wurde er von ihm völlig geschlagen 
unb zum Rückzug über bie Katzbach genötigt. Aber nun bebrohte 
Dann Berlin; schon war er bis Torftau an ber Elbe vorgedrungen. 
Dort griff ihn Friebrich noch im Spätjahr an unb bestürmte bie 
Stellung ber Österreicher bis in bie finkende Nacht, als enbltch der 
Angriff feines Reitergenerals Zielen bie Schlacht für ihn entschied. 
') „Zorndorf" von I. Minding, 
2) In derselben Gegend fand 1241 die große Mongolenschlacht statt, und 
1813 siegte dort Blücher über die Franzosen. 
8) „Der Sieger von Torgau" von 9Jt. Greis. — „Die Torgauer Heide" von 
Otto Ludwig. 
Zorndorf? 
Hochkirch, 
1759. 
Kunersdor 
1760. 
Liegnitz?! 
Torgau?)
	        
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