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„s' waͤr' nirgends öd' um euch und leer, und die ihr denkt: Das kleinste Tier
wenn nicht der Mensch so grausam wär', hat einen Vater doch mit mir!
wenn er nicht selbst das Ter verscheuch), geht nur getrost durch Wald und Flur!
das sich vertrauend zu ihm neigt. Euch grüßt mit Freude die Natur;
So aber geh' Er hübsch allein, vor euerm freundlichen Gesicht
Herr Menschlich mag nicht bei ͤhmsein. entfliehen ihre Kinder nicht.
Ihr, die ihr's kennt und die ihr's wißt, Doch wo ihr einen finden solltt,
wie süß der Funke Leben ist, der anders dächt' und anders wolll'
die ihr ihn ehrt und sorgend schont, da stimm' ich mit dem Vöglein ein:
gleichviel in welcher Brust er wohnt, Herr Mensch, ich mag nicht bei Ihm
die ihr leichtsinnig nichts zerstört, sein!
selbst wenn's zu Tieres Lust gehört, E. v. Houwald.
3. Die Schwalben.
b. Mutter, Mutterl! unsre Schwal— schauten sie mit klugen Augen
Sieh doch selber, Mutter, sieh, lbenl — gar verständig nach mir aus.
Junge haben sie belommen, 5. Ja, es schien, sie hätten gerne,
und die Alten füttern siel manches gerne mir erzählt,
2. Als die lieben kleinen Schwalben und es habe sie betrübet,
wundervoll ihr Nest gebaut, daß zur Rede was gefehlt.
hab' ich stundenlang am Fenster z Und die Alten eins ums andre
heimlich ihnen zugeschaut. bringen ihre Nahrung dar.
„Eins ums andre wie ein Kleinod O, wie köstlich ist zu schauen
hielten sie ihr Haus in Hut. so ein liebes Schwalbenpaar! —
Sieh doch, wie die kleinen Köpfchen 7 Mutter, weißt du noch, wie neulich
strelt hervor die junge Brutl krank im Bett ich lag und litt?
4. Und nachdem sie eingerichtet Pflegtest mich so süß, und abends
und bewohnt das kleine Haus, brachte Vater mir was mit!
v. Chamisso.
4. Der Hund von St. Bernhard.
über den groben Sankt Bernhard führt ein sehr betriebener
Bergpab aus VWallis nach Italien. In dem öden, hoblen PFelsen-
thale, von Bergen umschlossen, die ewiger Schnee bedechkt, steht
die höchste menschliche VWohnung in Europa, das Kloster des
heiligen Bernhard. Hier vohnen zehn bis zwölk Mönche, deren
einziges Geschäst es ist, die Reisenden unentgeltlich zu bewirten
und ihnen alle Hülfe angedeiben zu lassen. In den acht oder
neun Monaten des Jahres, wo Schnee, Nebel, Ungewitter und
Lawinen den Weg sehr gefährlich machen, streifen diese Geist-
lichen oder ihre Diener täglich umber, um Verirrte aufzusuchen