Hebe l. Hoffmann von Fallersleben.
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J8J. Spielluft im Frühling.
Heinrich August Hosfmann von Fallersleben. Die Kinderwelt in Liedern. Mainz.
1. Der Winter ist wieder ver¬
gangen.
Es grünet und blühet das Feld,
Im Walde, da singen die Vögel,
Es freut sich die ganze Welt.
2. Was macht nun ein rüstiger
Bube?
Er bleibet nicht länger zu Haus;
Er ziehet gar lustig und munter
Mit uns in das Freie hinaus.
3. Und sind wir ins Freie ge¬
kommen.
Beginnen wir mancherlei Spiel;
Wir spielen Soldaten und Jäger
Und laufen vereint nach dem Ziel.
4. Wir spielen dann immer was
Neues;
Jetzt schlagen wir Ball und den Reif,
Dann lassen wir steigen den Drachen
Mit seinem gewaltigen Schweif.
5. Dann dreh'n wir uns lustig
im Kreise
Und tanzen auf einem Bein.
Das ist ein Leben und Treiben!
Wir trommeln und singen und
schrei'n.
6. Und ist dann der Abend ge¬
kommen.
Dann gehen wir fröhlich nach
Haus;
Dann sinnen wir andere Spiele
Auf morgen uns wiederum aus.
182. Wanderlied.
Heinrich August Hoffman» vo
1. Vögel singen, Blumen blühen.
Grün ist wieder Wald und Feld.
O, so laßt uns ziehn und wandern
Von dem einen Ort zum andern
Durch die weite grüne Welt!
2. Wie im Bauer sitzt der Vogel,
Saßen wir noch jüngst zu Haus.
Aufgetan ist jetzt das Bauer,
Hin ist Winter, Kält' und
Trauer,
Und wir fliegen wieder aus.
n Fallersleben. Gedichte. Berlin.
3. Freude lebt auf allen Wegen,
Um uns, mit uns, überall.
Freude säuselt aus den Lüsten,
Hauchet aus den Blumendüften,
Tönt im Sang der Nachtigall.
4. Nun, so laßt uns ziehn und
wandern
Durch den neuen Sonnenschein,
Durch die lichten Au'n und Felder,
Durch die dunkelgrünen Wälder
In die neue Welt hinein.