22. Zur Gesundheitspflege. 
Außer den Speisen bedürfen wir zu unserer Erhaltung auch der 
Betränke. Das beste und für den gesunden wie den kranken Körper 
passendste Getränk ist das reine Quellwasser. Auch Wein und malz— 
reiches Bier sind gute Getränke, wenn sie mäßig genossen werden. 
Brauntwein dagegen und ähnliche Getränke, welche in manchen Krank— 
heitszuständen als nützliche Heilmittel angewendet werden können, löschen 
ils Getränke genossen weder den Durst, noch sind sie nahrhaft. Sie 
reizen nur den Magen, stören die Verdauung und erzeugen leicht be⸗ 
denkliche und selbst unheilbare Kranlheiten. 
g. Vom Auge. Das Sehvermögen kann durch mancherlei 
Augenfkrankheiten geschwächt oder verloren werden. Zuweilen wird 
durch Entzündung, Verwundung 
u. dal. die Hornhaut getrübt, ganz 
verdunkelt, mit einer Haut über⸗ 
ogen oder in eine weiße, auch wohl 
veißlichgraue Narbenmasse ver—⸗ 
vwandelt, was zur Folge hat, daß die 
Sehkraft sehr geschwaͤcht oder gänz⸗ 
lich aufgehoben wird. Durch die⸗ 
selben ürsachen kann die Pupille 
uwachsen und sich ganz verschließen, 
so daß kein Licht mehr in das 
inzudringen vermag, und dasselbe 
sind hird Wenn die aristailnse d d ee ien al die Hornhani 
rübe wird und grau erscheint, so Die beiden Enden derselben verbindet die 
ih ene ür ben Bundhen nee 
welche man grauen Star nennt, nen zu die ristalllnse. 
ind welche der Arzt durch Heraus⸗ Sehnerr. 
nahme der Linse, oder durch Hinab⸗ Das Uus⸗ 
cung derselben in die Tiese des Augapfels heilen kann. Die 
e Linse wird alsdann durch den Gebrauch einer entsprechend 
en Brlle erseht. Wenn aber der Sehnerv durch Lähmung seine 
Kraft und dadurch das Auge seine Fähigleit zu sehen verloren hat. 
so lennt man die dadurch erzeugte Blindheit schwarzer Star, 
belcher nur höchst selten geheilt werden kaun. Viele Menschen, be— 
sonders alle Leule, sehen in der Nähe schlecht, auf weitere Entfernung 
aber gut. Solche nennt man weitsichtig oder fernsichtig. Kurz— 
sichtig dagegen nennt man jene, welche in der Nähe gut, aber in 
die Ferne lecht sehen. Durch den Gebrauch passender Augengläser 
lann diesen Fehlern in der Regel abgeholfen werden, und zwar bedarf 
der Kun sichnge ölafer, die hohl geschlffen sind, entweder nur auf 
einer oder auf beiden Seiten; der Weilsichtige dagegen bedarf Gläser, 
welche erhaben oder linsenförmig geschliffen sind. 
. Vom Gehör. Von dem Werlzeuge des Gehörs sehen 
wir nur den außern Teil, die Ohrmuschel, welcher dazu dient die 
Laute aus nfangen. Von dem äußern Ohr führt ein Gang tiefer hinein