Full text: [Bd. 5 = Kl. 5, 6. Schulj, [Schülerband]] (Bd. 5 = Kl. 5, 6. Schulj, [Schülerband])

csa IZ^G CSvl CSnD csa c^v] CSvl CSQ CSvl CSO csa C2vl CSvl CCT 1^3 C^a CSG csa CSvI ITSv] CSvI 151 
ber ihn so begeisterte, daß er aufspringen konnte und die Waffen er¬ 
greifen, als wäre der Feind da. 
In dieser Liebe zu Künsten und Wissenschaften zeigten sich Vater 
und Sohn als echte Hellenen, welche über den körperlichen Übungen, 
dem Waffen- und Kriegswerk die Künste der Musen nicht vergaßen. 
Aber ebensowenig versäumte Alexander jene und war schon als Knabe 
ausgezeichnet als schneller Läufer. Als man ihn aber fragte, ob er 
nicht in Olympia bei den Wettspielen auftreten wolle, antwortete er 
stolz: „Wenn ich Könige zu Mitkämpfern haben werde!" Schon in 
seinem Knabenalter leuchtete die Selbstbeherrschung aus seinem ganzen 
Benehmen hervor, und so hitzig und ungestüm er in vielem war, ließ 
er sich doch vom Vergnügen nicht leicht hinreißen und zeigte im Ge¬ 
nusse desselben viele Mäßigung. Früh reifte in ihm ein hoher Geist 
und eine unbezwingliche Ruhmbegierde. Wenn Botschaft kam, daß 
sein Vater einen großen Sieg gewonnen oder eine Eroberung gemacht, 
so vernahm er sie mit finsterer Miene und sagte zu seinen Gespielen: 
„Mein Vater wird mir alles wegnehmen und mir keine Gelegenheit 
lassen, mit euch große und glänzende Taten zu verrichten." Als man 
ihm sagte, das alles erwerbe Philippus für ihn, versetzte er: „Was 
nützt es mir, wenn ich vieles besitze, aber wenig unternehmen kann?" 
Und als er einmal in Abwesenheit des Philippus Gesandte des per¬ 
sischen Königs bewirtete, richtete er an sie keine kindischen Fragen, 
wie andere, über den goldenen Weinstock mit Trauben aus Smaragden 
und Edelsteinen, welchen der reiche Pythius dem Darius geschenkt 
hatte, oder über die hängenden Gärten der Semiramis, oder wie der 
König geschmückt sei, sondern er tat solche Fragen an sie: über die 
Länge des Weges, die Art und Weise im oberen Asien zu reisen, 
über den König selbst und die Macht der Perser, so daß jene sich sehr 
verwunderten und die hochgerühmte Gewandtheit des Philippus gegen 
den kühnen und unternehmenden Geist seines Sohnes für nichts 
rechneten. 
85. WffCtCllCi+ Von Adolf Friedrich Graf von Schack. 
1. Siehst du das Weib im Kleid der Trauer, 
das Tag für Tag seit Jahresdauer 
durch Rom dahinwankt, hauptverhüllt, 
und seine Hügel all, die sieben, 
rastlos vom Schmerz umhergetrieben, 
mit lauter Weheklage füllt?
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.