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18. Das Frühlingsmahl.
1. Wer hat die weißen Tücher
Gebreitet über das Land/
Die weißen, duftenden Tücher
Mit ihrem grünen Rand?
^ 2. Und hat darüber gezogen
Das hohe, blaue Zelt?
Darunter den bunten Teppich
Gelagert über das Feld?
H 3. Er ist es selbst gewesen,
Der gute, reiche Wirt
Des Himmels und der Erden,
Der nimmer ärmer wird.
1- 4. Er hat gedeckt die Tische
In seinem weiten Saal
Und ruftr was lebet und webet
Zum großen Frühlingsmahl.
>5. Wie strömt's aus allen Blüten
Herab von Strauch und Baum!
Und jede Blüt' ein Becher
Voll süßer Düfte Schaum!
>6. Hört ihr des Wirtes Stimme?
„Heran, was kriecht und fliegt,
Was geht und steht auf Erden,
Was unter den Wogen sich wiegt!
^7. Und du, mein Himmelspilger,
Hier trinke trunken dich
Und sinke selig nieder
Aufs Knie und denk'an mich!"
Wilhelm Müller.
19. vor Winter.
1. Nun zieht mit seiner ganzen Macht
Herr Winter wieder ein;
Vergangen ist der Fluren Pracht,
Erbleicht der Sonne Schein.