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2. Du bist ein deutsches Kind. So denke dran !
Noch bist du jung, noch ist es nicht so schwer;
Aus einem Knaben aber wird ein Mann;
Das Bäumchen biegt sich, doch der Baum nicht mehr.
3. Sprich ja und nein, und dreh und deutle nicht!
Was du berichtest, sage kurz und schlicht!
Was du gelobest, sei dir höchste Pflicht!
Dein Wort sei heilig, drum verschwend es nicht!
4. Leicht schleicht die Lüge sich ans Herz heran.
Zuerst ein Zwerg, ein Riese hintennach;
Doch dein Gewissen zeigt den Feind dir an.
Und eine Stimme ruft in dir: „Sei wach!"
5. Dann wach und kämpf! Es ist ein Feind bereit;
Die Lüg' in dir, sie drohet dir Gefahr.
Kind! Deutsche kämpfen tapfer allezeit:
Du, deutsches Kind, sei tapfer, treu und wahr!
N e i n i ck.
53. Der deutsche Mann.
1. Wer ist ein Mann?
Der beten kann
Und Gott, dem Herrn, vertraut!
Er zaget nicht.
Wenn alles bricht;
Dem Frommen nimmer graut!
2. Wer ist ein Mann?
Der glauben kann
Inbrünstig, wahr und frei;
Denn diese Wehr
Trügt nimmermehr.
Die bricht kein Mensch entzwei!
3. Wer ist ein Mann?
Der lieben kann
Von Herzen fromm und warm;
Die heil'ge Glut
Gibt hohen Mut
Und stärkt mit Stahl den Arm.
4. Wer ist ein Mann?
Der streiten kann
Für Gott und Vaterland!
Er läßt nicht ab
Bis an das Grab
Mit Herz und Mund und Hand.
5. Dies ist der Mann:
Der sterben kann
Für Freiheit, Pflicht und Recht;
Den frommen Mut
Dünkt alles gut;
Es geht ihm nimmer schlecht.
6. So, deutscher Mann,
So, freier Mann,
Mit Gott, dem Herrn, zum Krieg!
Denn Gott allein
Mag Helfer sein.
Von Gott kommt Glück und Sieg.
Arndt.