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Sprichwörter.
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GEld macht nicht reich, Fischefangen und Vogelstellen
es sei denn reich das Herz zugleich. verderben manchen Junggesellen.
Gein Unglück ist so groß, pillen mußt du verschlucken,
es hat ein Glück im Schoß. nicht im Maul zerdrucken.
Gedulden, Schweigen, Lachen Narrenhände
hilft oft in schlimmen Sachen. beschmieren Tisch und Wände.
Mit Vielem hält man Haus, Gewarnter Mann
mit Wenigem kommt man aus. gegen zwei sich wehren kann.
Einem geschenkten Gaul Er ist so krank als ein Huhn:
sieht man nicht ins Maul. mag gern eßen und nichts thun
Was sich soll klären, Fruh auf und spät nieder,
das muß erst gären. bringt verlornes Gut wieder.
142.
Wals dem einen recht ist, ist dem andern billich.
Daß viele ungerecht gehen, macht den Weg nicht recht.
Keinem Zuschauer war je eine Arbeit zu schwer.
Aan muß das Eisen schmieden, so lang es heiß ist.
Wenns nicht geht, wie man will, muß mans thun, wie man kann
Es verdirbt viel Witz in eines armen Mannes Beutel.
Man muß das Pferd und nicht den Reiter zäumen.
Stärke wohnt nicht im Gebein, sondern im Gemüth.
Wenn dem Esel zu wol ist, so geht er aufs Eis und bricht die Beine
Ein tröstliches Wort ist des Gemüthes Speise.
Wer ins Feuer bläst, dem fliegen die Funken ins Auge.
Der Raupen wegen muß man den Baum nicht umhauen.
143.
AxLzuviel ist ungesund. was nicht ist, kann noch werden
Ehrlich währt am längsten Aller Anfang ist schwer.
Wo nichts ist, kommt nichts her. Uoth lehrt beten.
Dem Blinden taugt kein Spiel. Das Werk lobt den Meister
Erhalten ist beßer denn erwerben. Wer schlecht hört, reimt leicht.
Wer nie ausgeht, kommt nie heim. In vielen Worten ist viel Sünde.
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