Full text: [Abt. 2 = 6. Schulj, [Schülerband]] (Abt. 2 = 6. Schulj, [Schülerband])

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Dorfgefecht, an dem sich auch die Bewohner beteiligt zu haben 
scheinen. Dadurch ergrimmt, übten die Bayern keine Gnade 
mehr, und das ganze Dorf ging in Flammen auf. Mac Mahon 
wurde dabei durch einen Granatsplitter verwundet und übergab 
das Kommando an den General Ducrot. Kaum aber hatte der 
die ersten Befehle erteilt, als ihm der General von Wimpffen, 
der erst vor kurzem aus Afrika und eben erst beim Heere einge¬ 
troffen war, als ältester Untergeneral den Oberbefehl abforderte. 
Er erhielt ihn; aber es verging eine kostbare Zeit, ehe er sich 
über den Stand der Dinge genügend unterrichtet hatte. Nach 
Norden oder Süden wäre der Durchbruch am wenigsten gefahr¬ 
voll gewesen; aber Wimpffen hoffte, es solle ihm gelingen, die 
andringenden Feinde zurückzuwerfen; dann erst wollte er einen 
Durchbruch versuchen. So mühte sich nun jede französische Ab¬ 
teilung, die überlegenen deutschen Streitkräfte, die von Stunde 
zu Stunde stärker wurden, abzuweisen. Die Schlacht löste sich 
in eine Reihe einzelner Gefechte auf, und der Oberbefehlshaber 
traf keine Anstalten, seine Truppen zu einem allgemeinen Angriff 
zusammenzufassen. Als er nachmittags endlich die Vergeblichkeit 
seiner Anstrengung erkannte, faßte er den Plan, sich nach Norden 
zurückzuziehen. Er machte dem Kaiser den Vorschlag, auf diese 
Weise Rettung zu suchen. Aber noch ehe Napoleon seine ab¬ 
lehnende Antwort gab, mußte sich Wimpffen überzeugen, daß der 
Kreis um ihn vollständig geschlossen sei, und daß er nicht mehr 
über die zu einem solchen Wagnis notwendigen Truppen verfüge. 
Er wurde genötigt, sich der allgemeinen Rückzugsbewegung seiner 
Abteilungen bei Sedan anzuschließen. Um fünf Uhr drangen die 
Deutschen allenthalben gegen die Festung vor; ein Kreis von 
Batterien umgab dieselbe und richtete schreckliche Verheerungen 
an; es brannte bald an mehreren Stellen. Unter diesen Um¬ 
ständen lösten sich alle Bande der Disziplin und Unterordnung, 
Napoleon dachte an Übergabe; er beauftragte den General Wimpffen 
damit, da er selbst nicht Oberfeldherr sei. Dieser aber, der vor¬ 
her seine Hand begierig nach der Ehre der obersten Führung 
ausgestreckt hatte, bat nun um seine Entlassung; er erhielt sie nicht, 
und so mußte er den schweren Schritt tun, mit seiner Truppen- 
. macht sich gefangen zu geben, ein Ereignis, welches einzig dasteht
	        
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