Türkisches Reich 
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sche Praris. Den Kirchendienst verrichten Im a ns (Prie¬ 
ster), D an i schm ends und Ta lis muir (Diakonen). 
An der Spitze der Geistlichkeit steht der Großsnltan selbst 
als Kalif oder Nackfolger Muhameds; in seinem Namen 
verwaltet der Mufti in Konstantinopel die höchsten bischöfli¬ 
chen Rechte, den der Kaiser nach Belieben ernennt und ab¬ 
setzt, und dessen Stellvertreter Fetva - Emini heißt. 
Nächst dem Mufti sind' d'ie K a d i l e s k i e r s, M 0 l l a s und 
Kadis die wichtigsten Glieder der Ulema; in größern Städ¬ 
ten ernennt der Mufti wieder linter mufti. Im Schooße 
des Islam entstanden die Sekten der Ismaeliten und 
N a ss a i r i e r. Die J s m a e l i t e n in Syrien, eine Kolo¬ 
nie der im nördlichen Persien sich aufhaltenden Ismaeliten, 
erkennen Ismael, den Sohn des Djafar el Sadek, als den 
6tcn Imam d. i. denjenigen Nachkommen des Ali, der die 
von ihm überlieferte geistliche und weltliche Macht rechtmäßig 
erben sollte, und als ihren Stifter an; er starb in seiner 
Vaterstadt Medina im ZZsten Jahre der Hedschra. Sie 
hießen einst Assa si n e n (verstümmelt aus H a sch i sch i n, 
Opiumsesser), und werden von den morgenländischen Ge¬ 
schichtschreibern Ba th en i n, d. i. Anhänger der innern oder 
allgemeinen Lehre, genannt. Sie selbst nennen sich S e ï d s 
d. i. Nachkommen der Familie Muhameds, und tragen da¬ 
her, als unterscheidendes Kennzeichen ihres vorgeblichen Adels, 
den grünen Turban. Sie glauben besonders an die über¬ 
natürliche Mittheilung der Gottheit, die nach und nach in 
der Person mehrerer Propheten, besonders in Alis Person, 
Fleisch geworden sey, und an die Seelenwanderung. In 
ihren Gemeinden sagen sie sich von der Abwaschung, dem 
Fasten, der Wallfahrt nach Mecca :c. los, sind übrigens 
gastfrei und von sanfter Gemüthsart. Auch die persischen 
Ismaeliten haben ihren Imam, den sie von Ismael ab¬ 
stammen lassen, mit ihren Plünderungen bereichern, und 
oft Kalif nennen. Selbst aus Indien wallfahrten Ismaeli¬ 
ten regelmäßig zum Imam in Persien, um ihm Geschenke 
zu bringen und seine Segnungen zu empfangen. Sie 
theilen sich in die Sueidanis und in die zahlreichern 
Khedh remis, die sich bloß durch gewisse äußere Gebräuche 
von einander unterscheiden. Letztere wohnen besonders in 
dem alten Bergschloß Messiad (Masiat mit 20c, H., 
Bädern, Khans, Buden, 2 Moscheen) ±2 M. westwärts 
ven Hamalh, und in einem Bezirk von Dörfern; so 
wie die Sueidanis in einem dieser iZ Dörfer, Fend ara 
genannt. Doch sind sie nach dem blutigen Ueberfall der 
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