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140. Der alte Mantel. 
Mauer aufführen um die Peinde von dieser Mohnung 
abzuhaltenl“ Der junge Bauer, der bisher andächtig 
augehõrt hatte, meinte jetat, das Aufführen einer Mauer 
sei doch gar zu viel vom lieben Gott verlangt. 
Indes ging die Nacht vorüber, ohne dass ein 
Soldat in das Haus kam. Alle im Hause wunderten 
sich darüber. Als sie sieh am andern Morgen vor 
dio Tur wagten, siehe, da wvar gegen jene Seite hin, 
wo die Peinde standen, der Schnee von dem Winde 
hoch wie eine Mauer aufgetürmt, so dass man gar 
nicht hindurechkommen Kkonnte. 
Allo lobten und priesen Gott. Die Grossmutter 
aber sagto: „Seht, so hat Gott eino Mauer aufgefũhrt, 
dio Peindo von unserer Wohnung abzuhalten. Ich 
bleibe dabei: 
Wer auf den lieben Gott vertraut, 
der hat auf festen Grund gebaut.“ 
140. Der alte Mantel. 
Christoph von Schmid. 
Einige Soldaten kamen zur Zeit des Krieges in ein 
Dorf und verlangten einen Wegweiser. Ein armer Tagwerker 
sollte mit ihnen gehen. Es war sehr kalt und es schneite und 
wehte entsetzlich. Er bat die Bauern flehentlich, ihm einen 
Maͤntel zu leihen; allein sie gaben ihm kein Gehör. Nur 
ein fremder, alter Mann, der durch den Krieg aus seiner 
Heimat vertrieben worden war und in dem Dorfe sich kümmer⸗ 
lch als Schmiedeknecht nährte, erbarmte sich des Tagwerkers 
und gab ihm seinen alten Mantel. 
Die Soldaten zogen fort und sieh, am späten Abend 
kam ein junger, schöner Offizier in prächtiger Uniform und 
mit einem Ordenskreuz auf der Brust in das Dorf geritten 
und ließ sich zu dem alten Manne führen, der dem Weg⸗ 
weiser den Mantel geliehen hatte. Der gutherzige Greis
	        
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