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Vorwort.
über das, was im grammatischen Unterricht erforderlich ist, und die Grund¬
sätze, die dabei zu beobachten sind, so weit auseinander gehen, daß eine
Einigung jo bald nicht zu erwarten sein dürfte.
Die folgenden Teile sind in Vorbereitung und werden vor Ostern in
neuer Bearbeitung erscheinen.
Frankfurt a. M-, im September 1892.
Dr. E. Schulderer.
Begleitwort zur neuen Ausgabe.
Die neuen Regeln für die deutsche Rechtschreibung vom Juni 1901,
sowie auch die neuen Lehrpläne und Lehraufgaben aus demselben Jahre,
wenngleich diese die Klassenziele nicht wesentlich verschieben, sind dem
jederzeit auf eine den Verhältnissen entsprechende Gestaltung des Lesebuchs
bedachten Verleger zum Anlaß geworden, für den durch die Orthographie
gebotenen Neudruck zugleich auch den Inhalt einer erneuten Durchsicht
zu unterwerfen. Dem Zuspruche vr. Scholderers, des verdienstvollen
bisherigen Herausgebers, vorm. Direktors der Adlerflychtschule (Realschule)
zu Frankfurt a. M., Folge gebend, hat sich der Unterzeichnete, früher lange
Jahre Oberlehrer, jetzt Direktor der genannten Anstalt, durch das ihm vom
Verleger entgegengebrachte Vertrauen bestimmen lassen, die Mitarbeit an
dem Werke zu übernehmen und namentlich die inhaltlichen Abänderungen,
bezw. Ergänzungen zu besorgen. Für diese gab aber im wesentlichen ein
einziges Geschehnis den Ausschlag: Der Eintritt der Realanstalten in die
Reihe der Schulen, die zum Universitätsstudium jeglicher Fakultät vor¬
bereiten, die längst erstrebte und endlich zur Tatsache gewordene Gleich¬
berechtigung mit Gymnasium und Realgymnasium. Da unser Lesebuch
an einer großen Anzahl von Realschulen zur Einführung gelangt ist, so
ergab sich infolgedessen für die nötige Arbeit eine gewisse Richtlinie. Was
hier zu geschehen hatte, wird sich aber leicht als Vorteil für jedwede
Schulgattung erweisen.
Erweiterte Rechte legen selbstverständlich neue Pflichten auf. Vor
allem wird der Realschulmann auf eines unausgesetzt bedacht sein