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Wörterbuch.
Wappen, einem Löwen (mhd. beiz, nhd.
Pätz, Petz); überhaupt „Geld," wie
das it. bezzo.
befehden: bekriegen, bekämpfen; von
Fehde, ahd. fehida „Haß, Feindschaft,
Streit."
Bettlerkrug s. Krug.
pirschen, mhd. biroen (aus dem
Altfrz. „mit Spürhunden jagen").
Blachseld: das flache (mhd. blach)
Feld. Im schweizer, bedeutet blacke
„großes Brett."
Blesfur, im 17. Jahrh, aus dem
frz. (blessure) entnommen: Verwun¬
dung, Wunde bes. im Kampf.
Bonde, skandinav. (altnord, böndi
zsgz. aus büandi wohnend): ein freier
Grundbesitzer.
Braccaten, Plur., von lat. braeae,
braccae: mit langen, weiten Hosen
bekleidete Krieger.
Brandkorn: durch Brand verderbtes
Getreidekorn. Sonst auch „Mutter-,
Hunger-, Krähenkorn" genannt.
brandschatzen: zur Abwendung
feindlichen Niederbrennens eine Geld¬
auflage festsetze».
Brigg, k. aus dän., schweb, der
brigg: schnellsegelndes zweimastiges
Ruderschiff, als Kriegs- und Lastschiff.
Brise, aus engl, breoze (gespr.
bries'): leiser Wind.
Brombeere, (mit o) aus gleichbe¬
deutendem mhd. bramber, von brame
„eine Dornart, Dornstrauch."
brutal, aus dem frz. (vom lat. brutus
„unvernünftig"): grob, roh, tierisch.
Bugspriet, n.: die am Vorderteile
(Bug) des Schiffes ragende Stange;
spriet holländ. „Spieß, Speer" ist
verwandt mit unserm „sprießen" her¬
vorwachsen.
Bühl, m. alldeutsch bühel: Er¬
höhung des Bodens in einer Ebene,
mäßiger Hügel.
bürsten: (11, S. 64) tüchtig trinken,
die Kehle gleichsam rein putzen, bürsten.
Vgl. die Redensart „trinken wie ein
Bürstenbinder" und die Bezeichnung
„Rachenputzer"fürein scharfes Getränk.
C.
Ceremonie!, n.: der Inbegriff feier¬
licher Gebräuche in der Kirche und
bei Hof. Das mlat. oeremoniale „Buch
feierlicher Gebräuche" ist abgeleitet
von caerimonia „heiliger Gebrauch."
Ciborium: Trinkbecher, bes. Weih-
brvtbehälter oder Gefäß, worin die
geweihten Hostien verwahrt wurden.
Codex, m. lat. eig. Baumstamm;
ein urspr. aus beschriebenen Holztafeln
bestehendes Buch: alte Handschrift;
Buch, insbes. Gesetzbuch.
Connaissements, Plur, frz.: eig.
Erkennungsschein; Seefrachtbrief, Ver¬
ladungsschein, den der Kapitän eines
Handelsschiffs für sich, den Verlader
und den Empfänger der an Bord ge¬
nommenen Waren dreifach ausfertigt.
courbetticren, frz. v. courbe (lat.
curvus) „Krummlinie" : (Reitkunst)
Bogensprünge machen, einen kurzen
Galopp anschlagen.
Courtage, k. frz.: Maklergebühr.
Creditiv, n. aus mlat. oreditivue
v. eredere: Beglaubigungsschreiben,
schriftliche Vollmacht.
Curant, frz. Part. Präs. v. courir,
eig. „gang und gäbe" : geläufige, gang¬
bare Münze, Verkehrsmünze, im Ggs.
zur Scheidemünze.
D.
Dalmatika, f. : weißes bis an
die Knie reichendes Meßgewand
(Amtstracht der Diakonen der röm.
Kirche), das auck) die deutschen Kaiser
bei der Krönung trugen.
Daus, m., nd. dûs, engl, deuse:
treffliches Wesen, ein Mensch, den
man mit Wohlgefallen ansieht. Heute
besonders als Ausruf der Verwunde¬
rung, so viel als „Ei, ei!" oder des
Schreckens „der Daus', = der Henker!
der Teufel! Vielleicht wurde urspr.
damit ein zweideutiges, bald gutes,
bald böses Wesen bezeichnet.
Daus, n. düs, aus dem roman,
(afrz. dous, frz. deux, zu lat. duo):
die zwei Augen auf dem Würfel; das
As im Kartenspiel.
Degen, ahd. degen (verwandt ist
nhd. „gediegen"): tüchtiger Krieger,
urspr. wohl Dienstmann.
Degen,ui.: Schwert, aus frz.dague
„eine Art Dolch."
Deich, m.: Schutzdamm gegen
Wasser.
Dekan, lat. deeaime v. decem : eig.
Vorgesetzter von zehn (Mönchen u. a.),
Obergeistlicher, der Nächste nach dem
Bischof oder Propste.
Demut, mhd. dè-muot, die-muot: