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IL Prosa.
1. KzWcilöcs.
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101. Alles zum Guten, si.l
Von Joh. Gottfr. v. Herder.
Sänitl. Werke. Tübingen 1805. Bd. IX S. 84.
Immer gewöhne sich der Mensch zu denken: „Was Gott schickt,
ist gut, es dünke mir gut oder böse."
Ein frommer Weiser kam vor eine Stadt, deren Thore geschlossen
waren; niemand wollte sie ihm öffnen, hungrig und durstig mußte er
unter freiem Himmel übernachten. Er sprach: „Was Gott schickt, ist
gut," und legte sich nieder.
Neben ihm stand ein Esel, zu seiner Seite eine brennende Laterne,
um der Unsicherheit willen in derselben Gegend. Aber ein Sturm entstand
und löschte sein Licht aus; ein Löwe kam und zerriß seinen Esel. Er
erwachte, fand sich allein und sprach: „Was Gott schickt, ist gut." Er
erwartete ruhig die Morgenröte.
Als er ans Thor kam, fand er die Thore offen, die Stadt ver¬
wüstet, beraubt und geplündert. Eine Schar Räuber war eingefallen '
und hatte eben in dieser Nacht die Einwohner gefangen weggeführt oder
getötet. Er war verschont.
„Sagt ich nicht," sprach er, „daß alles, was Gott schickt, gut sei!
Nur sehen wir meistens am Morgen erst, warum er uns etwas des
Abends versagt."
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