Schenkendorf. Schiller.
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3. Die hohen Kunden alter Zeit,
Die Tage, die uns jüngst erfreut,
Das schöne, freie Leben;
Auch manches Schloß und manche Stadt.
Die deutsche Kirnst erbauet hat,
Wo Pätergeister schweben.
4. Ihr Hügel, wo die Trauben blühn,
Ihr Felder, wo sich Schnitter mühn.
Sollt auf den Enkel kommen.
Ihr Kirchen, hoch und kühn und zart,
Erdacht nach alter deutscher Art,
Euch lieber: alle Frommen.
5. Zum Eichenwald, zum Eichenwald,
Wo Gott in hohen Wipfeln wallt,
Möcht ich wohl täglich wandern.
Du frommes, kühnes, deutsches Wort,
Du bist der rechte Schild und Hort
Zur Scheidung von den andern.
6. Das ist das deutsche Vaterland,
Da, Jüngling, Jungfrau, sei dein Stand.
Da führe du dein Leben!
Da will ich stehn, ein grüner Baum,
Will träumen manchen selgen Traum
Und nach dem Himmel streben.
Friedrich Schiller.
105. Hektors Abschied.
Andromache.
1. Will sich Hektar ewig von mir wenden.
Wo Achill mit den unnahbar» Händen
Deru Patroklus schrecklich Opfer bringt?
Wer wird künftig deinen Kleinen lehren
Speere werfen und die Götter ehren,
Wenn der finstre Orkus dich verschlingt?