17. „Die Bäurin schöpft aus dem Brunnen frisch,
Tie bricht die Äpsel vom Baum;
Meiner Mutter ziemet Wildbret und Fisch,
Ihr roten Weines Schaum."
18. „Ist deine Mutter so edle Dam',
Wie du berühmst, mein Kind,
So hat sie wohl ein Schloß lustsam
Und stattlich Hofgesind?
19. Sag an! wer ist denn ihr Truchseß?
Sag an! wer ist ihr Schenk?"
„Meine rechte Hand ist ihr Truchseß?
Meine linke, die ist ihr Schenk."
20. „Sag an! wer sind die Wächter treu?"
„Mein' Augen blau allstund."
„Sag an! wer ist ihr Sänger frei?"
„Der ist mein roter Mund."
21. „Die Dam' hat wackre Diener, traun!
Doch liebt sie sondre Livrei,
Wie Regenbogen anzuschau'n,
Mit Farben mancherlei."
22. „Ich hab' bezwungen der Knaben acht
Bon jedem Viertel der Stadt,
Die haben mir als Zins gebracht
Vierfältig Tuch zur Wat."
23. „Tie Dame hat, nach meinem Sinn,
Ten besten Diener der Welt.
Sie ist wohl Bettlerkönigin,
Die offne Tafel hält?
24. So edle Dame darf nicht fern
Von meinem Hofe sein.
Wohlauf, drei Damen! auf, drei Herrn!
Führt sie zu mir herein!"