12
Förster. Fouquẽ.
4. „Ich denke so: der Kaiser stammt,
Wie ich, von Adam her,
Und sind wir Brüder allesamt,
Sind wir's auch, ich und er.
5. Drum wollt Ihr, was die Zeit verbrach,
Ausgleichen bar und blank,
So teilt mit mir und tilgt die Schmach
Und nehmt dann meinen Dank!“
6. Der Kaiser lacht und spricht: „Gesell,
Jetzt muß ich beten gehn;
Schaff einen Sack derweil zur Stell,
Dann laß uns weiter sehn!“
7. Der Bub eilt flink und flugs nach Haus
Und kehrt in vollem Lauf.
Da tritt der Herr zur Kirch heraus
Und ruit. „Nun Bursch, in auf!“
8. Der zieht den Sack die Läng und Quer,
Ihm dünkt er noch zu klein.
Der Kaiser wirft, es klang nicht schwer,
Wirft einen Heller drein
9. Und spricht: „Nun weiter, Bursch, durchs Reich;
Der Brüder sind noch mehr!
Gibt jeder dir dem ersten gleich,
Bist du so reich, wie der.“
Friedrich Baron dela Motte Fouqué.
15. Brandenburgisches Erntelied.
(Auf den Tod der Königin Luise, 1810.)
1. Die Halm und Ähren winken
Uns reich und mild,
Die hellen Sensen blinken,
Die Garbe schwillt.
2. Da wollen wir beginnen
Den Erntesang,
Ach, aber mitten innen
Schallt Glockenklang!