— — — — — xx E E 29
WVas innen ist, im Gotteshaus,
Das dringt mit aller Gewalt heraus:
WVas aubhen ist, das will hinein! —
Da sieht man auf einmal Flammenschein
Von außen an des Turmes Spitze:
Da rief man „Feuer! Wasser! Wo ist die Spritze?“
Die Spritze, ja, die ist dicht dabei;
Doch Kasten und Röhren sind entzweil! —
Wie saure Milch läuft alles zusammen:
Man schreit und blickt auf die Feuerflammen.
Dazwischen — es war ein böser Tag
Hallt mancher Donner- und Wetterschlag! —
Nun sammelt sich der Magistrat,
Und jeder weiß was, und keiner weiß Rat!
Der Bürgermeister, ein weiser Mann,
sieht sich das Ding bedenklich an
Und spricht: „Hört mich, wir zwingen's nicht!
Der Turm brennt nieder wie ein Licht,
Es kommt, wer hätte das gedacht sich,
VWVie Anno sechzehnhundertachtzig!
Erst brennt der Turm, die Kirche, die Stadt sodann;
Drum ist mein Rat: rett' jeder, was er kann! —“
Da laufen die Bũürger; mit aller Kraft
Ein jeder das Seine zusammenrafft.
Das ist ein Gerenne, wie fliegen die Zöpfe,
Wie stoben zusammen die Puderköpfe!
Auf einmal — vas krabbelt dort aus dem Loch
Am Turm? — der Junge!l — Neinl — Und doch!
Er ist's, er klettert zu Turmes Spitze —
Der Schlingel! Er nimmt vom Kopf die Mũtze,
Er schlägt auf das Feuer und — dab dich der Daus! -
Er lõöscht es mit seiner Mũtze aus!
Er tupft am ganzen Turm umher,
Man sieht nicht eine Flamme mehr!
Und wãhrend alle jubelnd schrein,
vchlüpft er von neuem ins Loch hinein.
Er scheut des Magistrates Wesen
Und sitzt. als wãr' gar nichts gewesen.