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Won 768 bis 1006 n. Chr. 
Gleich am Anfange seiner Regierung sah sich Otto II. (973 
— 983) genöthigt, die Waffen gegen seine» Vetter, Heinrich 
den Zanksüchtigen von Bayern, zu ergreifen, da derselbe 
wegen Grenzstreitigkeiten mit dem Herzoge Otto von Schwaben, 
dem Sohne Ludolfs. des Erstgebornen Olto's I„ zu Thätlichkeiten 
geschritten war. Heinrich wurde besiegt, des Herzogthums entsetzt 
und nach Utrecht verwiesen. Gegen König Lothar von Frankreich, 
der den ersten Versuch machte, Lothringen mit seinem Reiche zu 
vereinigen, behauptete Otto mit Tapferkeit dir Rechte des deutschen 
Reiches auf dieses Land und drang sogar, als Lothar in Deutsch¬ 
land eingefallen war, bis nach Paris vor (978). I» einem hie¬ 
durch erlangten Frieden wurde Lothringen, als auf immer zum 
deutschen Reiche gehörend, bestätigt. 
Als er hierauf in Rom Ruhe und Ordnung wieder hergestellt 
hatte, suchte er Apulien und Calabrien, auf welche er durch die 
Heiralh mir Theophania Ansprüche machte, den Griechen zu ent¬ 
reißen. Anfangs gewann Otto einige Vortheile, indem er Neapel, 
Salerno und Tarent besetzte. Allein nach einer bei Baseutello er¬ 
littenen Niederlage (13. Juli 982) hatte er kaum, und fast durch 
ein Wunder. Leben und Freiheit gerettet und neue Streitkrafte 
von Verona aus an sich gezogen, als ihn zu Rom der Tod ereilte- 
(den 15. Dez. 983). 
Wahrend der Minderjährigkeit seines schon bei Lebzeiten des 
' Vaters zur Nachfolge bestimmten Sohnes Otto III. (983 — 1002) 
konnten die Slaven und Dane» nur nach mehrern blutige» Feld¬ 
zügen, an welchen Otto alö zarter Knabe schon Antheil nahm, zum 
Gehorsam gebracht werden. Kaum hatte er das Ruder des Staates 
selbst ergriffen, als er schon seinen Rdnierzug antrat (996) und 
seinem Vetter Bruno, einem wegen seiner Weisheit und Tugend 
sehr geachteten Manne, unter dem Name» Gregors V. zur 
päpstlichen Würde verhalf, wogegen dieser ihm die Kaiserkrone 
aufsetzte. Seine Vorliebe für Rom, welches er zu dem alten 
*) Gerberli pöslea papac Sy I ves t r i II. epistolae, 6iiduChcsp" 
11. 789 sqq. und Ott Bouquet. IX. 271 sqq.
	        
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