Geht er vor eines Schmiedes Tür,
Nimmt von dem Mann drei Pfennig dafür.
Und als sie über den Markt nun gehen,
Sieht er daselbst schöne Kirschen stehen,
Kauft ihrer so wenig oder so viel,
Als man für einen Dreier geben will,
Die er sodann nach seiner Art
Ruhig im Ärmel aufbewahrt.
Nun ging's zum andern Tor hinaus,
Durch Wies' und Felder ohne Haus;
Auch war der Weg von Bäumen bloß;
Die Sonne schien, die Hitz' war groß,
So daß man viel an solcher Statt'
Für einen Trunk Wasser gegeben hätt'.^
Der Herr geht immer voraus vor allen,
Läßt unversehens -eine Kirsche fallen.
Sankt Peter war gleich dahinter her, «
Als wenn es ein goldner Apfel wär';
Das Beerlein schmeckte seinem Gaum.
Der Herr nach einem kleinen Raum
Ein ander Kirschlein zur Erde schickt,
Wonach Sankt Peter schnell sich bückt.
So läßt der Herr ihn seinen Rücken
Gar vielmal nach den Kirschen bücken.
Das dauert eine ganze Zeit.
Dann sprach der Herr mit Heiterkeit:
„Tät'st du zur rechten Zeit dich regen,
Hätt'st du's bequemer haben mögen.
Wer geringe Ding' wenig acht't,
Sich um geringere Mühe macht."
23. Die Ebene von Marathon.
Emanuel Geibel.
Halb von öden Gebirgen umkränzt, streckt Marathons heil'ge
Talflur gegen des Meers schimmernde Bucht sich hinab.
Feierlich schweigt es umher, stumm kreisen die Adler, und einsam
Über dem weiten Gefild' schwebt der Gefallenen Ruhm.