„Ach, es ist eine Gabe, und weil ich sie habe, weiter sie trage, dann 
gewinne ich die Prinzessin und das halbe Königreich," sagte der Nest¬ 
kegel. 
„Ja, du siehst danach aus," sagten die beiden andern. 
Nurt gingen sie ins Königsschloß hinein, und zwar der älteste zuerst. 
„Guten Tag," sagte er. 
„Guten Tag," sagte auch die Prinzessin und sah ihn zornig an. 
„Es ist sehr heiß hier," sagte er. 
„O, die glühenden Kohlen sind noch heißer," erwiderte die Prin¬ 
zessin, denn da lag das Brenneisen bereit und wartete auf ihn. Als er 
es sah, wußte er nicht, was sagen, und da war er fertig. 
Dem zweiten Bruder ging es nicht besser. 
„Guten Tag," sagte er. 
„Guten Tag," sagte auch sie und machte eine Grimasse. 
„Es ist schrecklich heiß hier," sagte er. 
„Die glühenden Kohlen sind noch heißer," erwiderte sie. Darauf 
verstummte auch er, und dann kam auch gleich das Eisen zum Vorschein. 
Jetzt kam der Nestkegel an die Reihe. 
„Guten Tag," sagte er. 
„Guten Tag," sagte auch sie und drehte und wendete sich. 
„Wie angenehm warm ist es hier!" sagte der Nestkegel. 
„Die glühenden Kohlen sind noch wärmer," antwortete sie; die An¬ 
kunft des dritten hatte sie nicht freundlicher gestimmt. 
„Dann könnte ich vielleicht hier meine Krähe braten?" fragte er. 
„Ich habe Angst, sie könnte zerplatzen," sagte die Königstochter. 
„O, das hat keine Not! Ich lege den Weidenring herum," ant¬ 
wortete der Nestkegel. 
„Er ist zu weit," sagte sie. 
„Ich stecke einen Keil hinein," versetzte der Bursche und zog den Keil 
heraus. 
„Das Fett läuft davon," sagte die Königstochter. 
„Ich halte dies drunter," rief der Bursche und wies ihr den 
Scherben. 
„Bist du aber verdreht!" sagte die Prinzessin. 
„Nein, ich bin nicht verdreht, aber dieses hier ist verdreht," ant¬ 
wortete der Bursche und zog eines von den gewundenen Bockshörnern 
heraus. 
„Nein, so etwas ist mir doch noch nie vorgekommen!" sagte sie.