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152. Sprüche.
Wo die Arbeit zieht ins Haus,
Läuft die Armuth bald hinaus,
Schläft die Arbeit aber ein,
Guckt die Armuth zum Fenster hinein.
Hüte dich vor Übelthaten,
Feld und Wald kann dich verrathen;
Hoch auf Bergen, tief im Thal,
Gottes Aug’ ist überall.
Wer sich nach jeder Decke will strecken,
Der muss sich bald oben, bald unten recken,
Und hat sich, eh er es nur denkt,
Bald hier erkältet, bald da verrenkt.
153. Die Heinzelmännchen.
Wie war zu Köln es doch vordem
Mit Heinzelmännchen so bequem!
Denn war man faul — man
legte sich
Hin auf die Bank und pflegte sich:
Da kamen bei Nacht,
Eh man's gedacht,
Die Männlein und schwärmten
Und klappten und lärmten
Und rupften
Und zupften
Und hupften und trabten
Und putzten und schabten . . .
Und eh ein Faulpelz noch erwacht,
War all sein Tagewerk — bereits
gemacht!
Die Zinnnerleute streckten sich
Hin auf die Spän' und reckten sich;
Indessen kam die Geisterschar
Und sah, was da zu zimmern war,
Nahm Meißel und Beil
Und die Säg' in Eil'.
Sie sägten und stachen
Und hieben und brachen,
Berappten
Und kappten,
Visierten wie Falken
Und setzten die Balken. —
Eh sich's der Zimmermann ver¬
sah —
Klapp, stand das ganze Haus —
schon fertig da!
Beim Bäckermeister war nicht
Noth,
Die Heinzelmännchen backten
Brot.