Full text: [Theil 4, [Schülerband]] (Theil 4, [Schülerband])

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wurde. Die Argonaten hörten schon von fern das Krachen 
der an einander schlagenden Felsen und das Zischen des 
zwischen ihnen eingepressten Meeres. Als sie sich dem Ein¬ 
gänge näherten, liessen sie eine Taube fliegen; denn ein 
Seher hatte ihnen geweissagt, dass, wenn diese sich hinein¬ 
wagte und glücklich hindurchkäme, auch ihr Schilf wohl¬ 
behalten durchsegeln würde. Die Taube flog in den gefähr¬ 
lichen Engpass hinein und erreichte das Ende desselben, als 
eben die Felsen wieder krachend zusammenschlugen; nur die 
äussersten Schwanzfedern wurden ihr abgeklemmt. Ermuthigt 
durch dieses glückliche Zeichen, ruderten die Helden ihr 
Fahrzeug wüthig vorwärts, als die Felsen sich wieder öffneten. 
Turmhohe Wellen wälzten sich ihnen entgegen, so dass das 
Schilf mit Macht emporgeschleudert wurde und dann eben 
so rasch wieder in die Tiefe sank. Sie arbeiteten, dass die 
Ruder sich krümmten ; dennoch wären sie verloren gewesen, 
wenn nicht ihre Schutzgöttin Athene in dem Augenblick, als 
die Felsen sich wieder Schliessen wollten, das Fahrzeug mit 
einem gewaltigen Stoss vorwärts getrieben hätte. So er¬ 
reichten sie glücklich das offene Meer, und nur das äusserste 
Ende des Steuerruders wurde von den zusammenstossenden 
Felswänden zermalmt. 
Unter solchen Abenteuern kamen die Argonauten end¬ 
lich nach Kolchis. Der König Äetes war ein wilder, grau¬ 
samer Mann, der fast alle an seiner Küste landenden Fremden 
todten liess. Nur seiner Tochter Medea, einer Zauberin, 
welche von ihrer Mutter die Kräfte aller Kräuter kennen 
gelernt hatte, gelang es bisweilen, durch List oder Über¬ 
redung die unglücklichen Fremden zu retten. Endlich aber 
hatte sie vor dem grausamen Vater entfliehen müssen und 
irrte gerade damals, als die Argonauten sich dem Ufer 
näherten, am Strande des Meeres verlassen umher. Von ihr 
erfuhren die Griechen, welchen Gefahren sie entgegen gingen; 
als aber Jason der Medea versprach, sie als seine Gattin 
mit nach Griechenland zu nehmen und sie sein Leben lang 
nicht zu verstossen, sagte diese ihm ihre Unterstützung bei
	        
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