Ach, wie oft mit Zagen sahn
Wir den Himmel grau sich färben,
Sahn aus schwarzer Wolke nahn
Donner, Schrecken und Verderben,
Und wir baten ängstlich heiß:
Wolle, Vater, uns erhören,
Laß nicht unsrer Hände Fleiß,
Unser Liebstes nicht zerstören,
Wende ab, was uns bedroht, -r
Gib uns unser täglich Brot!
Regen kam in wildem Guß,
Warf die schweren Halme nieder,
Und wir fragten voll Verdruß:
Wann, ach wann erstehn sie wieder?
Werden ihr gebeugtes Haupt
Jemals wieder sie erheben?
Oder hat der Sturm geraubt
Ihnen auch der Wurzel Leben?
Richt' sie aus durch dein Gebot —
Gib uns unser täglich Brot!
Gnädig hast du Gift und Brand
Von den Halmen abgewendet,
Hast uns warme Zeit gesandt
Und uns reiches Korn gespendet,
Hast erhört, was jedes Kind
Beten lernt in frommer Feier,
Wenn der helle Tag beginnt,
Und wenn mit des Traumes Schleier
Niederschwebt das Abendroth:
Gib uns unser täglich Brot! Amen.
kvw enstein.
49. Die Ernte.
Gereist sind aus den Feldern die üppigen Saaten; mit schweren
Häuptern nicken die goldenen Ähren und harren des Schnittes.
Da zieht der Landmann mit Knechten und Mägden hinaus in der
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