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Erstes Kapitel. Geschichte der Griechen. 
Redners aller Zeiten. In Athen und Rhodus waren noch in römischer 
Zeit hochberühmte Rhetorenschulen. 
3. Wissenschaft. Unter den Wissenschaften wurde am frühesten 
Philosophie die Philosophie gepflegt, die nach dem Urgründe aller Dinge forschte. 
In Verbindung mit Astronomie und Mathematik pflegte sie Thales 
aus Milet (§ 8, 2), und besonders Pythagoras von Samos, der um 
540 v. Chr. in Unteritalien den berühmten pythagoreischen Bund 
gründete. Später artete die Philosophie aus durch die Sophisten, 
die durch eitle Scheimoeisheit den Glauben des Volkes antasteten und 
die Sittlichkeit untergruben. Ihnen entgegen wirkte Sokrates, der 
als die wichtigste Aufgabe der Wahrheitsforschung die Selb st erkennt- 
nis bezeichnete und keine Weisheit gelten ließ, die nicht mit der Tugend 
verbunden war. Von mehreren seiner Schüler wurden besondere philo- 
sophische Schulen gegründet. Der bedeutendste unter ihnen, Platon, 
und dessen Schüler Aristoteles sind durch ihre Schriften Lehrer aller 
Zeiten geworden. Auch nach dem Verluste seiner Selbständigkeit blieb 
Griechenland, namentlich Athen, der Hauptsitz der Philosophie, wie 
der höheren Bildung überhaupt, wenn auch die späteren Weisheits- 
lehrer ihre Vorgänger nicht erreichten. 
Geschichte Die Geschichtschreibung nahm mit den großen Taten der 
Perserkriege einen höheren Aufschwung zuerst durch Herodöt aus 
Halikarnaß, den „Vater der Geschichte", der vornehmlich jenen denk- 
Würdigen Kampf zwischen den Griechen und den Persern schlicht und 
natürlich erzählt. Ihn übertraf an Kunst der Darstellung Thuey- 
dides von Athen, der in seiner Schilderung des peloponnesischen Krie- 
ges das historische Meisterwerk des Altertums schuf. Unter den folgen- 
den Eeschichtschreibern ist namentlich des Sokrates Schüler Xenophon 
zu bemerken. 
Geographie Die übrigen Wissenschaften fingen erst später an, sich zu ent- 
wickeln. Die Geographie erhielt durch Tenophons Anabasis (§ 14) 
und Alexanders Feldzüge wesentliche Bereicherung. Hippökrates 
bildete zur Zeit des peloponnesischen Krieges zuerst die Medizin, 
Aristoteles die Naturbeschreibung wissenschaftlich aus. Weiter 
gefördert wurden die Wissenschaften im macedonischen Zeitalter zu 
Alerandria, wo unter den ersten Ptolemäern namentlich die gram- 
Mathematikmatischen und die mathematischen Wissenschaften (Geometrie, 
Astronomie, Mechanik ic.) sowie die technischen Künste Pflege fanden 
(erste Gradmessung der Erde durch den gelehrten Eratösthenes vor