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ZSodenstedl, Friedrich, geb. 1819 zu Peine im Königreich Hannover, war ursprüng¬
lich Kaufmann, studierte aber später, wurde Erzieher in Moskau, durch¬
reiste die Länder der Kosaken, den Kaukasus, Armenien und andere Gebiete
Hochasiens; von König Maximilian II. wurde er als Professor der
slavischen Sprachen nach München berufen. Im Jahre 1806 übernahm
er die Leitung der Hofbühne in Meiningen. Er starb 1892.
Monn, Franz, geb. 1830 in München, war im Dienste des Fürsten von Thurn und
Taxis Präsident der Domänenkammer in Regensburg. Er hat Jugend¬
schriften veröffentlicht unter dem Titel: „Jugendlust und Jugendleid"
und „Theaterstücke für die Jugend". Er starb 1894.
Gampe, Joachim Heinr., geb. 1746 zu Deense bei Holzminden im Braunschweigischen,
studierte Theologie, war aber vorzugsweise als Lehrer thätig. Am be¬
kanntesten wurde er durch seine Bearbeitung des Robinson Crusoe nach
Defoe und durch zahlreiche andere Jugendschriften. Er starb 18 l8.
Ghamisso, Adalbert von, geb. 1781 auf dem Schlosse Boncourt in der Champagne,
wanderte 1790 mit seinen Eltern, die all ihres Vermögens beraubt
worden waren, nach Preußen aus; er widmete sich der militärischen
Laufbahn, studierte später Naturwissenschaften, machte eine Reise um die
Welt (1815—1818) und lebte nach seiner Rückkehr wieder in Berlin, wo
er 1838 als Kustos des botanischetl Gartens starb.
tzokshorn, Theodor, geb. 1821 zu Ribbesbüttel im Lüneburgischen, lebt als Real¬
schullehrer in Hannover.
Gurtman, Wilhelm, geb. 1802 zu Alsfeld in Hessen, war Gymnasiallehrer in
Gießen, später Gymnasial-Direktor in Worms; er starb in Gießen 1871.
Zahn, Felix, geb. 1834 zu Hamburg, aufgewachsen in München, studierte Rechts¬
wissenschaft und Geschichte, war Dozent in München, Professor in Würz¬
burg und Königsberg; jetzt ist er Professor in Breslau. Er hat die
germanische Mythologie dargestellt in „Walhall, germanische Götter- und
Heldensagen".
Göert, Karl Leop. von (als Dichter: Karl Egon Ebert), geb. 1801 zu Prag, wurde
1825 in Dvuaueschingen Bibliothekar, später Archivdirektor des Fürsten
Karl Egon von Fürstenberg. Er starb 1882.
/Hichendorff, Josef Freiherr von, geb. 1788 in Schlesien, war in den Freiheits¬
kriegen 1813—1815 Lützowscher Jäger und wurde später Geheimer
Ministerialrat in Berlin; er starb 1857. Viele seiner Gedichte sind zu
Volksliedern geworden.
Enskin, Karl, geb. 1819 zu Frankfurt a. M., war Lehrer in seiner Vaterstadt und
starb 1875.
Sröhkich, Abraham Emanuel, geb. 1796 zn Brugg im Aargau (Schweiz), war
Rektor der Volksschule in Aarau und starb 1865. Er ist berühmt als
Fabeldichter.
Krommet, Emil, geb. 1828 zu Karlsruhe, ist seit 1872 Hofprediger in Berlin.
Er hat viele volkstümliche Erzählungen verfaßt.
Heibek, Emanuel, geb. 1815 zu Lübeck, wurde Erzieher in Athen und 1852 Professor
in München, wo er mit Bodenstedt zu dem Gelehrtenkreise gehörte, den
König Maximilian II. häufig bei sich sah; er starb in Lübeck im Jahre
1884. Geibel zählt zu den ersten deutschet: Lyrikern.
Keroii, Karl, geb. 1815 git Vaihingen an der Enz in Württemberg, ein hervor¬
ragender Kanzelredner, war Oberhofprediger in Stuttgart; er starb
1890. Von seinen Gedichtsammlungen sind die „Palmblätter" besonders
beliebt.