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Sie erwiderte ihm aus gleiche Weise, und so folgte sie mit den Augen
dein fliehenden Schiff, bis das weiße Segel ihrem Blick entschwand.
Da kehrte sie in ihr einsames Haus zurück, warf sich weinend aus das
Lager und härmte sich um den entfernten Gatten.
Unterdessen fuhren jene immer weiter hinaus auf das hohe Meer;
ein sanfter Wind begann zu wehen, die Ruder wurden beigelegt, und
vom günstigen Lufthauch schwollen die Segel. Schon war die Hälfte
der Fahrt zurückgelegt, gleich weit schwebte das Schiff von beiden Ufern,
siehe! da schnob gegen Abend der schreckliche Euros von Süden daher
und krönte die Wogen mit weißem Schaum; ein wütender Sturm erhob
sich. „Schnell die Rahen herab," schrie der Steuermann, „die Segel
fest um die Stangen gewickelt!" Aber seine Worte verhallten ungehört
im Geheul des Sturms und dem Brausen der Wellen. Nun eilte ein
jeder, zu tun, was ihn das beste dünkte: der eine zog die Ruder ein,
andere verstopften die Ruderlöcher am Bord; hier wurden die Segel
herabgerissen, dort ward die eingedrungene Flut wieder ins Meer ge¬
schöpft. Während dieser Verwirrung wuchs das Rasen der Winde,
die das Meer bis zum Grunde aufwühlten. Verzagt stand der Lenker
des Schiffs und bekannte, daß er nicht wisse, wie es stehe, noch was er
befehlen und verbieten solle. Nun verhüllt schwarzes Gewölk den Äther,
finstere Nacht sinkt herein, nur vom zuckenden Blitz durchleuchtet. Der
Donner kracht Schlag auf Schlag, immer höher türmen sich die Wogen
und überschütten das Schiff mit salziger Flut. Laut auf schreit das
Schiffsvolk, die Balken drohen schon zu weichen, und jetzt springt eine
riesige Welle hinein in den innern Schiffsraum. Da faßt die meisten
Verzweiflung, der eine weint, ein anderer staunt, wie zu Stein erstarrt;
der preist den glücklich, der auf dem Lande ein Grab findet; der fleht
die Götter um Rettung an und streckt vergebens die Arme zum unsicht¬
baren Himmel empor; der denkt an die Lieben, die er daheim gelassen,
an den alten Vater, die zärtliche Gattin, die blühenden Binder; —
Keyr denkt nur an Halkyone, nur ihr Name tönt wieder und wieder von
seinen Lippen. Wie auch sein Herz nach ihr sich sehnt, so freut er sich
doch, daß sie jetzt fern ist. Ach! nach dem heimischen Ufer möchte er so
gern sein Antlitz kehren, sterbend die Hände ausstrecken nach der Gegend,
wo die Geliebte wohnt; aber im undurchdringlichen Dunkel der Nacht
weiß er nicht, wohin er sich wenden soll. Jetzt stürzt der geborstene
Mastbaum herab und zerschlägt krachend auch das Steuer. Stolz auf
ihre Beute hebt sich die Woge wie eine Siegerin, und auf den Grund