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133. Hänschen auf der Jagd.
Victor Blüthgen.
1. Durch Wies' und Weg, bergab, bergan!
Fahr wohl, du dumpfes Haus!
Die Sonne hat mir's angetan,
Sie blinkt und lockt hinaus.
2. Die Flur erglänzt von Blum' und Grün,
Es blaut des Himmels Zelt —
Da muß ein rechter Jäger ziehn
Zur frohen Jagd ins Feld.
3. Nicht Hirsch, noch Wildschwein spür' ich auf
Und nicht das schlanke Reh;
Enteilen darf mit flücht'gem Lauf
Der Hase durch den Klee.
4. Ein Wildbret soll mein eigen sein,
Das hat gar leichte Last;
Es fliegt wohl durch den Sonnenschein
Und hält auf Blumen Rast.
5. Kein Schuß aus meinem Rohr sich drängt,
Ich brauch' nicht Blei noch Schrot;
Die Büchs’ mir um die Schulter hängt,
Doch schießt sie niemand tot.
6. Mein Dolch, das ist die Nadelspitz',
Ein Jagdnetz nenn' ich mein;
Im Husch von seinem Blumensitz
Fang’ ich das Wild mir ein.
7. Dafür zerspringt kein Büchsenlauf,
Kein Fehlschuß bringt den Tod ;
Und sucht mich ja ein Unglück auf,
So ist nicht groß die Not:
8. So stellt die Wurzel mir ein Bein,
Die im Verborgnen saß,
Und husch! entwischt das Falterlein,
Der Jäger plumpt ins Gras.