Full text: (Für das 6. und 7., resp. 8. Schuljahr) (Band 3, [Schülerband])

191 
sondern etwa bei einer, so giebt er kühlen Herzens diese daran und 
flüchtet rückwärts in sein Versteck. Der ungelenke Körper ist ans 
einmal elastisch geworden; mit der Kraft einer Sprungfeder krümmt 
sich der breite Ruderschwanz unter die Brust und schlägt das Wasser 
so lebhaft, daß der Rückzug in schnellem Schusse erfolgt. Oft 
aber gräbt und stemmt sich der Angegriffene auch unantastbar in 
den Schlamm. Eine Art der Landkrabben legt sogar, wenn sie 
überfallen wird, die rechte Schere, die viel größer ist als der ganze 
Körper, quer vor den Eingang, so daß kein Feind nahen kann. 
Mastus. 
117. Die Steppe. 
Sie dehnt sich aus von Meer zu Meere; 
wer sie durchritten hat, den graust. 
Sie liegt vor Gott in ihrer Leere 
wie eine leere Bettlersaust; 
die Ströme, die sich jach durchrinnen, 
die ausgefahrnen Gleise, drinnen 
des Kolonisten Rad sich wand, 
die Spur, in der die Büffel traben: — 
das sind, vom Himmel selbst gegraben, 
die Furchen dieser Riesenhand. Freiligrath. 
118. Die Folgen des dreißigjährigen Krieges. 
- Der endlose, verheerende Krieg brachte Deutschland an den 
Rand des völligen Untergangs. „Wir müssen," klagen Fürsten 
und Stände auf dem Reichstag, „den kaiserlichen Kriegskomman¬ 
danten und verordneten Kommiffarien uns fast unterwerfen. Uns 
auch, den Kurfürsten und Kaiserlichen Majestät selbsteigenen vor¬ 
nehmsten Gliedern, wird aller Respekt benommen; wir müssen ihre 
Gewalt, Bedrohung, Ehr- und Geldgeiz um des kaiserlichen Namens 
willen, den sie stets im Munde führen und doch wenig achten, auch 
viel höhnische und schmähliche Reden verschmerzen und unzählige 
Drangsale über uns're von Gott habenden und nur noch wenige 
übrige Land' und Leute stillschweigend ergehen lassen. Bon vielen 
tausend Städten, Flecken, Dörfern sind nur noch wenige hundert 
übrig, in Trümmern, öde und wüst. Schand' und Laster, die sonst 
in deutschen Landen unbekannt gewesen, haben überhand genommen, 
die Jugend ist in einem ruchlosen Wesen, von dem uralten splendor
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.