I.
Göttliches Walten und menschliches Schalten.
1. Grit beten!
fas Schiss Kornelia befand sich auf seiner Reise im Weltmeer und
war bereits weit von der amerikanischen Küste entfernt, als ein
heftiger Sturm losbrach, der fünf Tage lang anhielt und das Schiff
in eine solche Gefahr brachte, daß die Mannschaft sich schon für ver¬
loren ansah. Grade als das Unwetter am wütendsten tobte und dass
Schiff wie einen Spielball Hanshoch hinauf- und hinabschleuderte, kam
oben das Takelwerk am Hauptmast in Unordnung. Der Schaden
mußte zurecht gemacht werden. Aber im Rasen des Sturmwinds
auf den Mast zu klettern, schien fast unmöglich; es war ein Wagestück
auf Leben und Tod. Der Steuermann befahl kurzweg einem Schiffs-10
jungen, er solle hinauf. Der war ein junger, zarter Bursche, kaum
dreizehn Jahre alt, das einzige Kind einer armen Witwe, die ihr Liebstes
hatte in die Welt gehen lassen müssen, weil sie selber kaum satt zu
essen hatte.
Als der Junge den Befehl vom Steuermann empfangen, hob er 15
seine Mütze auf, blickte nach der Spitze des Mastes hinauf und wieder
hinab in die schäumenden Wellen, die wie mit Ruten gepeitscht übers
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