5 der Herr und Schöpfer aller Werke sein.
Die händ' ans werk, die Herzen himmelan,
so wird allein ein gutes werk getan.
Karl Johann Philipp Spitta.
104. üleeresifille.
Suf dem wellenmüden Meere
- ruht der Sonne Mittagsglut,
lastet wie mit dumpfer Schwere
aus der kaum bewegten Zlut.
2. Zchlasbesangen schweigt das
Leben,
tiefe Stille weit und breit!
Bang durch meine Seele beben
Schauer der Unendlichkeit.
3. Manchmal nur in leichtem Schaume
wogt das Meer vom Grund heraus,
gleich als atme tief im Traume
fchaffensmüd' der Weltgeist aus.
<vtto Franz Gensichen.
105. flbendlied.
4?^ er Mond ist aufgegangen,
*48? die goldnen Zternlein
prangen
am Himmel hell und klar.
Der Wald steht schwarz und
schweiget,
und aus den wiesen steiget
der weiße Uebel wunderbar.
2. wie ist die Welt so stille
und in der vämmrung hülle
so traulich und so hold
als eine stille Kammer,
wo ihr des Tages Jammer
verschlafen und vergessen sollt.
4. wir stolze Menschenkinder
sind eitel arme Zünder
und wissen gar nicht viel,
wir spinnen Lustgespinste
und suchen viele Künste
und kommen weiter von dem
Ziel.
5. Gott, laß uns dein heil schauen,
auf nichts vergängliche trauen,
nicht Eitelkeit uns freun!
Laß uns einfältig werden
und vor dir hier auf Erden
wie Kinder fromm und fröhlich
sein!
3. Seht ihr den Mond dort stehen ?
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Uugen sie nicht sehn.
P
6. wollst endlich sonder Grämen
aus dieser Welt uns nehmen
durch einen sanften Tod.
Und wenn du uns genommen,
laß uns in Himmel kommen,
du unser Herr und unser Gott!
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lümer-Haupt-Bachmann, Lesebuch Ausg. B. III.