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Nordamerika, V.
Die Staaten und Kolonien.
nahm es aber erst seit Eröffnung des Eriekanals (1825). Heute zählt es 1,600,000 Ein-
wohner, und seine Schiffahrtsbewegung, 12,5 Mill. Tonnen, 40 Prozent von der gesamten
Schiffahrtsbewegung der Union, kommt derjenigen von London nahe; ebenso umfaßt seine
Ausfuhr dem Werte nach (1891: 346,5 Mill. Dollars) 39,2 Prozent von der Gesamtausfuhr,
und die Einfuhr (1891: 537,8 Mill, Dollars) sogar 63,? Proz. von der Gesamteinfuhr. Nicht
weniger als 40 regelmäßige Dampferlinien münden in den Hafen ein. Dem entsprechend
sind auch die Verkehrseinrichtungen in der Stadt wie zwischen ihr und den Vorstädten
sehr großartig: die riesenhafte, 1,8 km lange und 41 m über Dem Hochwasferstaud er-
Elfstöckige Gebäude in New ?)ork. sNach Photographie.)
habeue East River-Brücke, der im Bau begriffene Hudson-Tunuel, die Straßenhochbahn
(f. Abbildung, S. 559), mehr als 20 gewaltige Fähren über den Hudson nnd East River,
mehr als 130 Landungshallen, das große Hauptpostamt (s. Abbildung, S. 560), die Central-
station des Western Union-Telegraphen?c. Den Geldverkehr vermitteln 120 Banken, das
Warengeschäft eine große Produktenbörse, eine Petroleumbörse, eiue Baumwollbörse, eiue
Kaffeebörse 2c. Den Reichtum und die sonstige Kulturbedeutuug der Stadt bekunden
zahllose stolze Gebäude und öffentliche Institute, wie die prächtige römisch-katholische Käthe-
drale, das große Columbia-College, das Metropolitau Museum, die Astor-Bibliothek 2C.
Brooklyn (806,000 Einw.) nebst Long Island City (31,000 Einw.), das jenseits
des East River auf der Insel Long Island liegt, ist feinem Wesen nach nur eine riefen-
hafte Wohn- und Geschäftsvorstadt von New York sowie durch den schöuen Greenwood
Cemetery zugleich auch die Hauptkirchhossvorstadt. Auch die kleineren Orte auf der Insel
Staten Island, wie Middletown, Castleton, New Brighton, und in gewisser Weise auch
Probeseite aus Sievers' „Amerika".