Full text: [Teil 1 = Sexta, [Schülerband]] (Teil 1 = Sexta, [Schülerband])

B. Dichtung. 
I. Epische Dichtung. 
1. Fabeln und Legenden. 
1. D!6 Sonne und die Tiere. 
„0 Sonne, scheine nicht so heißl 
Ich muß vor Mattigkeit und Schweiß 
Bei meiner Arbeit schier erliegen.“ 
So rief der Esel. — „Dank für deinen Schein, 
0 Sonne!“ rief die Schlange. „Mit Vergnügen 
Leg’ ich mich stundenlang hinein.“ 
Die Eule schrie: „Verschone mein Gesicht 
Mit deinem mir verhaßten Licht, 
0 Sonne! Kann ich doch kein Schlupfloch finden, 
10 Wohin dein Strahl nicht dringt. Ich werde noch erblinden.“ 
„Wohltät’ge Sonne, sei mir stets geneigt!“ 
Hub eine Feldmaus an. „Es reifen meine Ähren; 
Vollauf kann ich mich wieder nähren.“ 
Die Sonne hört es an, scheint fort und — schweigt. 
Willamov, 
2. Lonne, Mond nnd Sterne. 
1. Und die Sonne machte den weiten Ritt 
Um die Welt, 
Und die Sterne sprachen: „Wir reisen mit 
Um die Welt." 
Und die Sonne, sie schalt sie: „Ihr bleibt zu Haus! 
Denn ich brenn' euch die goldnen Äuglein aus 
Bei dem feurigen Ritt uni die Welt." 
2. Und die Sternlein gingen zum lieben Mond 
In der Nacht, 
Und sie sprachen: „Du, der ans den Wolken thront 
In der Nacht, 
Laß uns wandeln mit dir! Denn dein milder Schein, 
Er verbrennet uns nimmer die Äugelein." 
Und er nahm sie, Gesellen der Nacht. 
16*
	        
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