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Uh land.
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Gesund bist du gekommen
Pom Werk des Zorns zurück,
Im hilfereichen, frommen
Verließ dich erst dein Glück.
Der Himmel hat dein Leben
Nicht für ein Volk begehrt;
Für dieses Kind gegeben,
War ihm dein Opfer wert.
Wo du den Vogt getroffen
Mit deinem sichern Strahl,
Dort steht ein Bethaus offen.
Dem Strafgericht ein Mal;
Doch hier, wo du gestorben,
Dem Kind ein Heil zu sein,
Hast du dir nur erworben
Ein schmucklos Kreuz von Stein.
Weithin wird lobgesungen,
Wie du dein Land befreit;
Von großer Dichter Zungen
Vernimmt's noch späte Zeit;
Doch steigt am Schachen nieder
Ein Hirt im Abendrot,
Dann hallt im Felsthal wieder
Das Lied von deinem Tod."
149. Des Gnaden Grrglied.
(Auf dem Österberge 29. Juni 1806.)
Ich bin vom Berg der Hirtenknab,
Seh' auf die Schlösser all herab;
Die Sonne strahlt am ersten hier,
Am längsten weilet sie bei mir.
Ich bin der Knab vom Berge!
Hier ist des Stromes Mutterhaus;
Ich trink' ihn frisch vom Stein heraus;
Er braust vom Fels in wildem Lauf,
Ich fang' ihn mit den Armen auf;
Ich bin der Knab vom Berge!
Der Berg, der ist mein Eigentum,
Da ziehn die Stürme rings herum;
Und heulen sie von Nord und Süd,
So überschallt sie doch mein Lied:
„Ich bin der Knab vom Berge!"
Sind Blitz und Donner unter mir.
So steh' ich hoch im Blauen hier;
Ich kenne sie und rufe zu:
„Laßt meines Vaters Haus in Ruh!
Ich bin der Knab vom Berge!"
Und wann die Sturmglock' einst erschallt,
Manch Feuer auf den Bergen wallt,
Dann steig' ich nieder, tret' ins Glied
Und schwing' mein Schwert und sing' mein Lied:
„Ich bin der Knab vom Berge!"
l,)0. Der gute Gamerad.
(1809.)
Ich hatt' einen Kameraden,
Einen bessern find'st du nit.
Die Trommel schlug zum Streite,
Er ging an meiner Seite
In gleichem Schritt und Tritt.
Eine Kugel kam geflogen:
Gilt's mir, oder gilt es birV
Ihn hat es weggerissen,
Er liegt mir vor den Füßen,
Als wür's ein Stück von mir