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ihrer Heimat flüchten mußten; so entstanden neue Stadtteile,
die jetzt als Luisenstadt, Friedrichswerder und Dorotheenstadt
bezeichnet werden; zu ihnen kam auf dem rechten Spreeufer
Neu-Cölln. Der prachtliebende Sohn des Großen Kurfürsten
baute das großartige Königliche Schloß und fügte auf dem linken
Ufer die Friedrichsstadt, auf dem rechten das Spandauer- und
Stralauer-Viertel nebst der Georgenstadt zu dem alten Berlin
hinzu. Auch Friedrich Wilhelm der Erste war eifrig bemüht die
Stadt zu vergrößern, indem er die Wohlhabenderen anhielt sich
eigene Häuser zu bauen. Friedrich der Große errichtete in der
Stadt zahlreiche öffentliche Gebäude, wie z. B. die Bibliothek
und das Opernhaus, und ließ im Westen der Stadt einen
Prachtvollen Park, den Tiergarten, anlegen, von dem aus eine
breite Straße, genannt „Unter den Linden", nach den: Mittel¬
punkte der Stadt, dem königlichen Schloß, hinführt. Sein
Nachfolger errichtete an dem Anfangspunkte dieser Straße den
mächtigen Säulenbau des Brandenburger Tors. Eine schnelle
Erweiterung erfuhr die Stadt nach den Freiheitskriegen durch
das Entstehen der Luisenstadt und der Friedrich-Wilhelmsstadt.
Alle diese Stadtteile waren mit einer Stadtmauer umzogen,
vor der sich innerhalb des städtischen Weichbildes noch eine
Reihe von Vorstädten erhob. Als nur: in der zweiten Hälfte
unseres Jahrhunderts diese Mauer fiel, verwuchsen diese Vor¬
städte mit der Altstadt, und so bedeckt das heutige Berlin eine
Fläche von ungefähr 100 Geviertkilometern und zählt nahezu
2 Millionen Einwohner, und noch ist des Wachsens kein Ende.
Es ist bezeichnend für die Größe und das schnelle Wachstum
der Stadt, daß die Straßen dem Verkehr nicht mehr genügten
und daß man daher eine Eisenbahn auf einer hohen Brücke
mitten durch die Stadt hindurchgeführt hat.
Zwar nicht die verkehrreichste, aber die glänzendste Straße
Berlins ist ohne Zweifel „Unter den Linden". Selten wird man
eine solche Fülle von kunstvollen und geschichtlich denkwürdigen
Prachtbarrten auf so engem Raum vereinigt finben wie dort.
Vom Brandeilburger Tor aus nach den: Schlosse hingehend