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7. Klingling, tschingtsching und Paukenkrach!
Noch aus der Ferne tönt es schwach,
Ganz leise bum bum bum bum tsching;
Zog da ein bunter Schmetterling,
tschingtsching, bum, um die Ecke?
Detlev v. Liliencron (aus dem Buch vom goldenen Überfluß).
Leipzig, R. Voigtländer.
27. Jnng-Bismarck.
(In Begleitung eines Bildes, das ihn in seinem 19. Jahr darstellt.)
1. In Lockenfülle das blonde Haar,
Allzeit im Sattel und neunzehn Jahr,
Im Fluge weltein und nie zurück —
Wer ist der Reiter nach dem Glück?
Jnng-Bismarck.
2. Was ist das Glück? Jst's Gold, ist's Ehr',
Jst's Ruhm, ist's Liebe? Das Glück ist mehr.
Noch liegt es im Dämmer, erkennbar kaum,
Aber er sieht es in seinem Traum,
Jnng-Bismarck.
3. Er sieht es im Traume. Was ist, das er sah?
Am Brunnen sitzt Germania,
Zween Eimer wechseln, der eine fällt,
Der andere steigt; wer ist's, der ihn hält?
Jnng-Bismarck.
4. Und neue Bilder: Ein Schloß, ein Saal,
Was nicht blitzt von Golde, das blitzt von Stahl,
Einer dem Barbarossa gleicht —,
Wer ist es, der die Krone ihm reicht?
Jnng-Bismarck.
5. Was ist das Glück? Jst's Gold, ist's Ehr',
Jst's Ruhm, ist's Liebe? Das Glück ist mehr:
„Leben und Sterben dem Vaterland" —
Gott segne fürder deine Hand,
Jnng-Bismarck! Theodor Fontane.
28. Zwei Veteranen von Mars-la-Tour.
Zum Roßmarkt vor dem Dragonerstall
Drängt sich das Volk in dichtem Schwall
Ans Dorf und Stadt, im Kittel und Rock,
Aus Tempelhof, Rixdorf und Jüterbogk,
Da werden Rosse, die manches Jahr
Gedient bei Manöver und Kriegsgefahr,
Bis sie von Strapazen müde gemacht,
Meistbietend unter den Hammer gebracht.
Nun kommt der alte Hans an die Reih';
„Schußwunde am Hals, sonst fehlerstei,
Bis ans etwas Spat, und vorn struppiert,
Ist wegen Alters ausrangiert."