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meine elf Wunden vernarben mehr und mehr. Freilich kann ich meine
frühere Arbeit als Instrumentenmacher der verstümmelten Hand wegen
nicht verrichten; doch erhalte ich eine gute Pension und brauche daher
keine Not zu leiden." —
So lautet die eigne Erzählung des tapfern Reiters Franz Mucke
von seinen Erlebnissen in dem Franzosenkriege. Leider müssen wir als
betrübenden Schluß noch hinzufügen, daß derselbe nur 10 Jahre seine
wohlverdiente Pension genossen hat; denn er wurde 1880, erst 33 Jahre
alt, von einem frühzeitigen Tode hingerafft. Haltaus.
48. Der Gevatter Tod.
Es hatte ein armer Mann zwölf Kinder und musste Tag und
Nacht arbeiten, damit er ihnen nur Brot geben konnte. Als nun
das dreizehnte zur Welt kam, wusst’ er sich in seiner Not nicht
zu helfen, lief hinaus auf die grosse Landstrasse und wollte den
ersten, der ihm begegnete, zu Gevatter bitten. Der erste, der
ihm begegnete, das war der liebe Gott, der wusste schon, was er
auf dem Herzen hatte, und sprach zu ihm: „Armer Mann, du
dauerst mich; ich will dein Kind aus der Taufe heben, will für
es sorgen und es glücklich machen auf Erden." Der Mann sprach:
„Wer bist du?" „Ich bin der liebe Gott." „So begehr’ ich dich
nicht zu Gevatter, sagtp der Mann; du giebst dem Reichen und
lässest den Armen hungern." Das sprach der Mann, weil er nicht
wusste, wie weislich Gott Reichtum und Armut verteilt. Also
wendete er sich von dem Herrn und ging weiter. Da trat der
Teufel zu ihm und sprach: „Was suchst du? Willst du mich
zum Paten deines Kindes nehmen, so will ich ihm Gold die Hülle
und die Fülle und alle Lust der Welt dazu geben." Der Mann
fragte: „Wer bist du?" „Ich bin der Teufel." „So begehr’ ich
dich nicht zum Gevatter, sprach der Mann; du betrügst und ver¬
führst die Menschen." Er ging weiter, da kam der dürrbeinige
Tod auf ihn zugeschritten und sprach: „Nimm mich zu Gevatter."
Der Mann fragte: „Wer bist du?" „Ich bin der Tod, der alle
gleich macht." Da sprach der Mann: „Du bist der Rechte, du
holst den Reichen wie den Armen ohne Unterschied; du sollst
mein Gevattersmann sein." Der Tod antwortete: „Ich will dein
Kind reich und berühmt machen, denn wer mich zum Freunde
hat, dem kann's nicht fehlen.“ Der Mann sprach: „Künftigen
Sonntag ist die Taufe, da stelle dich zu rechter Zeit ein.“ Der
Tod erschien, wie er versprochen hatte, und stand ganz ordent¬
lich Gevatter.
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