Full text: [Band 4 = Klasse 6, 5. Schuljahr, [Schülerband]] (Band 4 = Klasse 6, 5. Schuljahr, [Schülerband])

175/176 
erfüllte Wohnung eindringen. Sind bei einem großen Feuer die 
Treppen verbrannt, so daß die Mieter nicht mehr auf die Straße 
hinuntergehen können, dann legen die Feuerwehrleute die Rettungs¬ 
leiter, die sich bis zum Dach hinauf verlängern läßt, an das Gebäude. 
Ein Feuerwehrmann klettert die Leiter hinauf und läßt die in Lebens¬ 
gefahr schwebenden Personen durch einen Rettungsschlauch hinab oder 
trägt sie hinunter. Können die Feuerwehrleute ihre Leiter nicht mehr 
an das brennende Haus anlegen, so dringen sie von dem nächsten Dach 
aus ein und retten, was noch zu retten ist. — Und ist auch dies nicht 
mehr möglich, und stehen die unglücklichen Bewohner des Hauses 
weinend und um Hilfe rufend auf den Balkönen und an den Fenstern, 
so breiten die Feuerwehrleute auf der Straße das Sprungtuch aus. 
Viele der Herabspringenden verletzen sich dabei oder verstauchen sich 
die Glieder; aber sie retten doch das Leben vor dem Verbrennen und 
Ersticken. 
Sind die Flammen des Feuers gelöscht, so rückt der Löschzug 
wieder ab. Ein paar Feuerwehrleute aber bleiben als Wache zurück, 
um sofort selbst zu löschen oder den Löschzug wieder zu rufen, wenn 
aus versteckten glühenden Kohlen neue Flammen aufschlagen sollten. 
Wenn Großfeuer ausgebrochen ist, also ein ganzes Haus oder 
mehrere Häuser brennen, eine Fabrik, ein Gasthof, ein Theater in 
Flammen aufgeht, dann wird nach der Hauptwache „Großfeuer" ge¬ 
meldet, und dann kommen von allen Seiten der Stadt Löschzüge 
zu Hilfe. 
4. Wie es aus der Feuerwache aussieht. 
Die Feuerwache ist ein Haus mit mehreren Einfahrtstoren. Vor 
dem Hause steht ein Feuerwehrmann mit dem Beil über der Schulter 
als Wachtposten. Hinter den geschlossenen Toren stehen die Wagen: 
der Mannschaftswagen, der Schlauch- und Leiterwagen, der Wasser¬ 
wagen und die Dampfspritze, alle mit der Deichsel nach der Straße 
gerichtet. Im Stalle stehen die Pferde, schon versehen mit Geschirr 
und Zaumzeug. In dem Hause ist eine Mannschaftsftube, in der sich 
die Feuerwehrleute aufhalten und lesen, essen oder sich unterhalten. 
Neben der Mannschaftsstube ist der Schlafraum, in dem die Feuerwehr¬ 
leute während der Nacht schlafen können; aber sie dürfen sich nur 
angekleidet, angetan mit der Uniform, niederlegen, damit sie zum An¬ 
kleiden keine Zeit verlieren. In einem anderen Zimmer ist der Tele¬ 
graph, verbunden mit sämtlichen Feuerwachen der Stadt, und die 
elektrische Klingel aller Feuermelder in den nächsten Straßen. Am 
Apparat sitzt ein Feuerwehrmann und nimmt die Telegramme auf, 
wenn ein Löschzug von einem andern Stadtteile zu Hilfe gerufen 
wird. Im Hofe, neben den Ställen, sind auch Werkstätten, nämlich
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.