§ 38. Friedrich III. gl
Stammtafel böhmischer Könige.
Johann,
Son Heinrich's VII., 1310—46.
Karl IV. 1346—1378.
Wenzel 1378—1419.
Si g i smund 1410—37.
Dessen Tochter Elisabeth ist vermalt mit
Albrecht II. 1437—39.
Elisabeth, Ladislaus I., Posthumus,
Gem. des Casimir 1453—1457.
von Polen. Die Böhmen erwälen Podiebrad
I 1457—1471,
Ladislaus II., die Ungarn Matthias Corvinus
1471—1516 König von Böhmen, 1457—1490.
1490—1516 König von Ungarn.
Anna, Ludwig II. 1516—26, '
Gem. Ferdinand's I., Gemal Maria's,
erbt 1526 Böhmen und Ungarn. der Schwester Ferdinand's.
2. Friedrich III. 1440—1493. Nach bem Tobe Albrecht's II. iuo-
murbe Friedrich von Steiermark zu seinem Nachfolger gewält. Die
Regierung bieses friedliebenden unb bedächtigen, aber schwachen unb sorg¬
losen Kaisers war eine fortlaufenbe Kette von Demütigungen für bas Reich
unb ben Monarchen, ber ben Stürmen seiner Zeit unb seinen kraftvollen Fein-
ben so onmüchtig gegenüberstunb. So gingen ihm Böhmen unb Ungarn
verloren; einheimische Männer bemächtigten steh' bort bes Thrones: in
Böhmen Georg Podiebrad, in Ungarn Matthias Corvinus.
a) Kämpfe in ber Schweiz. Friebrich suchte in Beziehung auf
bte Schweiz bie Habsburgische Politik fortzusetzen unb mischte sich baher in
den Streit ber Eibgenossen wegen ber Toggenburger Erbschaft. Da aber
bas Reich jegliche Unterstützung verweigerte, so verbündete er sich mit Karl VII.
von Frankreich, und nun würben bie Eibgenossen burch bie von Friebrich
ut Dienst genommenen französischen Sölbner (Armagnac's) unter dem Dau-
phtn nach emem Heldenkampf bei St. Jakob an berBirs 1444 zurück¬
geschreckt, wo 2000 Eibgenossen gegen 30000 Sölbner kämpften.
d),Jngolstädter Fehde 1443-1447. In Bayern-Jngolstabt 1443-
wutete eine unnaturltche Fehbe zwischen Ludwig bem Höckerigen unb bessen
x>üter iubtuig bem Gebarteten. Der letztere warb gefangen, in den Kerker
geworfen und starb bort 1447. Sein Land fiel, ba Ludwig ber Höckeriae
1445 kmberlos verstorben war, an Heinrich ben Reichen von Lanbshut.
v., Zustände in Böhmen. Die der deutschen Herrschaft und der katho¬
lischen Ktrche noch immer widerstrebenden Böhmen walten nach dem Tode des
Ladislaus 1457 den tüchtigen Georg Podiebrad (1457—1471), der sich
obwol der Papst die Prager Compactaten aufgehoben und ihn selbst mit dem
Banne belegt hatte, doch gegen den Kaiser bis an sein Ende behauptete. Nun
erkoren die Böhmen den Schwesterson von Ladislaus, den Prinzen Ladislaus
von Polen als König.
Fick, Grundriss. „
■1493
■1447