Full text: [Band 1, [Schülerband]] (Band 1, [Schülerband])

„Mein Segen g'nüge dir, mein Sohn!" 
Versetzt der Pfaff und schleicht davon. 
Der Pilger trat vor einen Laden 
Voll Spangen, Fächern und Pomaden 
Und sprach zu einem stolzen Weib: 
„Ihr kaust so viel zum Zeitvertreib; 
Madame, wollt Ihr nicht auch des Armen, 
Der bald verhungert, Euch erbarmen?" 
„Mich jammert, sprach sie, deine Not; 
Da, kaufe dir ein Gerstenbrot!" 
Sie sprach's und gab im Augenblicke 
Dem Krämer zwanzig Silberstücke 
Für ihres Möpschens Halsband hin. 
Der Weise kratzt sich in den Haaren 
Und geht. Der Prinz von Salamin 
Kam eben in die Stadt gefahren; 
Diogenes lief zu ihm hin, 
Er hing sich an den goldnen Wagen: 
„Halt, Sohn der Götter, höre mich!" 
„Fort, Schlingel, hieß es, packe dich! 
Sonst laß' ich dich zu Tode schlagen!" 
Ein Sklave, der von ferne stand, 
Sprang auf und riß mit wilder Hitze 
Den Alten weg, und seine Hand 
Warf ihm zween Heller in die Mütze. 
„Ihr Götter! ries der weise Mann, 
Mehr als ein König geben kann, 
Gab dieser mir. Nun sterb' ich gerne." 
Er weint' und löschte die Laterne. 
28. Sehnsucht nach dem Frühling. 
Bon Hoffmann von Fallersleben. 
O wie ist es kalt geworden 
Und so traurig, öd und leer! 
Rauhe Winde wehn von Norden, 
Und die Sonne scheint nicht mehr.
	        
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